Das Canisiuswerk - zuständig für die Förderung von Berufungen und Priesterausbildung in Österreich - startet mit neuen Statuten und neuem Team in den Herbst.
Das Canisiuswerk - zuständig für die Förderung von Berufungen und Priesterausbildung in Österreich - startet mit neuen Statuten und neuem Team in den Herbst.
Bischof Krautwaschl: Kernaufgabe bleibt Förderung von Priestern, Informationsarbeit über geistliche Berufe und Koordination nationaler Projekte der Berufungspastoral.
Das Canisiuswerk - zuständig für die Förderung von Berufungen und Priesterausbildung in Österreich - startet mit neuen Statuten und neuem Team in den Herbst. Nach einem knapp einjährigen Umstrukturierungsprozess und einem Wechsel des zuständigen Referatsbischofs traten die neuen Statuten mit September in Kraft. Am Freitag, 23. September 2016, nahm mit einem Besuch des neuen zuständigen Bischofs Wilhelm Krautwaschl im Canisiuswerk-Büro am Wiener Stephansplatz das Zentrum offiziell unter neuen Vorzeichen seine Arbeit auf.
Das Kernteam besteht derzeit aus vier Hauptamtlichen Mitarbeiterinnen. Neue Büroleiterin ist die Journalistin und bisherige Leiterin des Redaktionssekretariats der Canisiuswerk-Zeitschrift "miteinander", Elisabeth Grabner. Der bisherige Generalsekretär Kurt Schmidl schied aus dem Canisiuswerk aus.
An der Kerntätigkeit des Canisiuswerkes werde sich auch künftig nichts ändern, so Bischof Krautwaschl. Neben der Förderung von Priesteramtskandidaten und der Informationsarbeit über geistliche Berufe habe das Werk auch weiterhin die Aufgabe der Unterstützung von Projekten der Berufungspastoral in den Diözesen sowie die Koordination überdiözesaner gemeinsamer Projekte.
Bereits im Sommer hatte sich das Canisiuswerk aus dem gemeinsam mit den Ordensgemeinschaften betriebenen Begegnungszentrum "Quo vadis?" in der Wiener Innenstadt zurückgezogen. Dieses wird seit August von den Orden allein geführt. Zentrales Organ des Canisiuswerkes bleibt weiterhin die Zeitschrift "miteinander", die Spender und Abonnenten über die Tätigkeiten des Werkes informiert und mit einer Auflage von rund 25.000 Exemplaren künftig sechs mal im Jahr erscheint.
Ein Jahr lang hatte die Bischofskonferenz das 1918 gegründete Werk einer grundlegenden Prüfung unterzogen und ihm unter Hinzuziehung eines externen Beraters eine neue Struktur gegeben. Zu den wesentlichen Neuerungen zählt laut Statut, dass das Amt des Präsidenten - zuletzt war dies Kardinal Christoph Schönborn - wegfällt und die Leitungsaufgabe dem zuständigen Referatsbischof Wilhelm Krautwaschl zukommt. Ankerpunkte des Canisiuswerkes in den Diözesen sind eigene Diözesanbeauftragte, die die Berufungspastoral vor Ort fördern sollen.
Verschlankt wurden außerdem die Leitungsorgane des Werkes. So wird künftig ein Kuratorium und ein Wirtschaftsrat die Tätigkeiten überwachen, inhaltliche Leitlinien festlegen und über die finanzielle Förderung von Menschen, die sich in Ausbildung zu einem geistlichen Beruf befinden, entscheiden. Dem Kuratorium werden neben dem Referatsbischof und der Büroleiterin Vertreter der Diözesen, der Ordensgemeinschaften, des Wirtschaftsrates sowie weitere unabhängige Personen angehören. Der Wirtschaftsrat wird mit drei in wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen erfahrenen Personen beschickt.
In der Zeitschrift "miteinander" hatte Bischof Krautwaschl zuletzt den Restrukturierungsprozess auch unter Verweis auf eine Neuausrichtung der Berufungspastoral in Österreich insgesamt verteidigt. Berufungspastoral dürfe nicht auf die Wahl kirchlicher Berufe beschränkt sein, sondern müsse ganz basal ansetzen. Schließlich könne man heute "nichts mehr voraussetzen an religiöser, geschweige denn kirchlicher Sozialisierung". Es gebe "keine selbstverständlich christlich geprägte Kultur mehr". Man müsse kirchlicherseits daher "überhaupt erst jenes Fundament neu bauen bzw. schaffen, auf dem eine Entscheidung für eine bestimmte Berufung aufbauen kann."