Gebete für alle Tiere der Arche Noah und auch Plüschtiere in heimischen Diözesen. Sonnengesang und Loblied für die Schöpfung des hl. Franziskus feiert 800-Jahr-Jubiläum.
Der 100. Welttierschutztag und Gedenktag des heiligen Tierschutzpatrons Franz von Assisi wird auch in diesem Jahr mit etlichen Tier- und Stofftiersegnungen rund um den 4. Oktober in Pfarrgemeinden in ganz Österreich begangen. Der Welttierschutztag geht auf den deutschen Schriftsteller und Tierfreund Heinrich Zimmermann zurück, der 1925 die erste Tierschutzveranstaltung in Berlin organisierte und einen weltweiten Tag schaffen wollte, der das Bewusstsein für die Würde der Tiere schärft. In der Kirche haben Tiersegnungen schon eine lange Tradition. Oft waren sie mit bestimmten Heiligen wie Leonhard oder Georg verbunden, wobei der Franziskus-Tag im Oktober ein häufig gewählter Termin ist.
Dem hl. Franz von Assisi, dem die Wertschätzung der Schöpfung und der achtsame Umgang mit den Mitgeschöpfen ein besonderes Anliegen war, wird etwa mit der schon traditionellen Tiersegnung am Wiener Stephansplatz gedacht. Die Feier findet heuer schon am Freitag (3. Oktober) um 17 Uhr statt. Nach der Eröffnung mit Bläsermusik sowie einer Lesung und Ansprache von Dompfarrer Toni Faber werden alle Tiere, anwesende und "im Herzen mitgetragene", gesegnet, teilte die Dompfarre St. Stephan mit. Für (Fiaker-)Pferde, Esel, Ziegen u.Ä. wird hartes Brot gesegnet und den Tieren dann als Futter gereicht.
Im Anschluss an die allgemeine Segnung besteht die Möglichkeit, den Segen auch einzeln zu empfangen. Dompfarrer Faber und andere Geistliche werden dazu durch die Reihen gehen. Für Tiere, die im Hinblick auf das rege Treiben in der City nicht auf den Stephansplatz gebracht werden sollten - Kaninchen, Hamster, Mäuse, schreckhafte Hunde und Katzen - kann der Tiersegen auch "mitgenommen" werden. Dazu können Kinder und Erwachsene etwa ein Foto des Tieres oder einen Gegenstand, der mit ihm verbunden ist, zur Segnung mitbringen.
Der Franziskus-Tag ist auch Schlusspunkt der kirchlichen "Schöpfungszeit", die jährlich vom 1. September bis 4. Oktober dauert und in den Diözesen mit Schwerpunkten zum Thema Umwelt und Schöpfung begangen wird. Und: Nicht nur der Welttierschutztag feiert heuer runden Geburtstag. Der "Sonnengesang des heiligen Franziskus", Ausdruck seiner Verehrung der Schöpfung und Gottes, feiert sein 800-jähriges Jubiläum. In dem Gebet erwähnt er insbesondere die Tiere, die er als seine Brüder und Schwestern anspricht, darunter Vögel und andere Geschöpfe.
Zum Schutzpatron der Tiere und Umwelt wurde Franz von Assisi (1181-1228), da er eine außergewöhnlich enge Beziehung zur Natur hatte. Seine tiefe Spiritualität und Liebe zu allen Geschöpfen führten dazu, dass er Tiere als Teil der Schöpfung Gottes sah und sie entsprechend mit Respekt und Mitgefühl behandelte. Legenden berichten, er habe einmal zu einem Schwarm Vögel gepredigt, die ihm aufmerksam zugehört hätten. Ein andermal habe er die von einem Wolf geplagte umbrische Stadt Gubbio dadurch von ihrem Schrecken befreit, dass er mit dem Tier sprach und Frieden zwischen ihm und den Bürgern vermittelte.