Das Canisiuswerk - zuständig für die Förderung von Berufungen und Priesterausbildung in Österreich - steht vor einer Neustrukturierung.
Das Canisiuswerk - zuständig für die Förderung von Berufungen und Priesterausbildung in Österreich - steht vor einer Neustrukturierung.
Leitungsgremien des Zentrums für Berufungspastoral in Österreich außer Kraft gesetzt.
Das Canisiuswerk - zuständig für die Förderung von Berufungen und Priesterausbildung in Österreich - steht vor einer Neustrukturierung. Derzeit wird das 1918 gegründete Werk von der Bischofskonferenz einer grundlegenden Prüfung unterzogen. Dazu wurden - wie Generalsekretär Kurt Schmidl auf "Kathpress"-Anfrage bestätigte - die Leitungsgremien des Canisiuswerkes außer Kraft gesetzt. Präsident des Werkes ist Kardinal Christoph Schönborn. Angesichts einer wirtschaftlich schwierigen Lage habe die Bischofskonferenz beschlossen, "die Berufungspastoral neu zu ordnen" und damit auch die Organisation des Canisiuswerkes "einer Überprüfung und Erneuerung zu unterziehen", so Schmidl. Zu diesem Zweck wurde eine eigene, mit Bischöfen und Beratern bestückte Arbeitsgruppe eingesetzt und ein externer Berater hinzugezogen.
Derzeit verfügt das Wiener Büro des Canisiuswerkes über fünf Dienstposten. Zu den Kerntätigkeiten zählen neben der Förderung von Priesteramtskandidaten die Informationsarbeit über geistliche Berufe, die Unterstützung von Projekten der Berufungspastoral in den Diözesen sowie die Koordination überdiözesaner gemeinsamer Projekte. Darüber hinaus gibt es eine Kooperation mit den Ordensgemeinschaften etwa in Form des gemeinsamen Zentrums "Quo vadis?" in Wien. Zentrales Organ des Canisiuswerkes ist die Zeitschrift "miteinander", die Spender und Abonnenten über die Tätigkeiten des Werkes informiert und mit einer Auflage von rund 35.000 Exemplaren acht mal im Jahr erscheint. Überdies gibt es in allen Diözesen Diözesandirektoren für Berufungspastoral, die mit dem in Wien situierten Canisiuswerk zusammenarbeiten.
Zuletzt war das Canisiuswerk in die Schlagzeilen geraten im Zuge des laufenden Verkaufs des Canisiusheims in Horn/Niederösterreich. Über Jahrzehnte hatte das Canisiusheim Schüler und Studenten beheimatet - rund 850 Studenten hatten dort im Laufe der Jahre die Matura oder die Studienberechtigungsprüfung abgelegt. Notwendig geworden ist der Verkauf aufgrund baulicher Auflagen sowie aufgrund einer veränderten Bildungslandschaft. Es gebe derzeit zwei Kaufinteressenten, so Schmidl, die Verhandlungen seien jedoch noch im Gange. Das Canisiusheim - ursprünglich als Studentenheim für 150 Bewohner konzipiert - verfügt über eine Nutzfläche von über 3.000 qm auf einem rund 14.000 qm großen Areal.
Im Zuge der Schließung des Canisiusheimes war außerdem im September das "Propädeutikum" - die einjährige Einführungsphase zu Beginn der Priesterausbildung - ins Linzer Priesterseminar übersiedelt.
In Österreich werden nach "Kathpress" bisher vorliegenden Angaben in diesem Jahr zumindest 28 Männer zu katholischen Priestern geweiht. Von den Neupriestern kommen 15 aus Orden und ordensähnlichen Gemeinschaften, 13 sind Diözesanpriester. Durch Priesterweihen in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres könnte sich die Zahl bis Dezember aber noch erhöhen. Insgesamt leben und wirken in Österreich rund 4.000 katholische Priester. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Priesterweihen heuer gleich geblieben.
Canisiuswerk: