"Früher haben die Länder Europas gegeneinander Krieg geführt. Heute arbeiten sie zusammen. Aber wir spüren auch: all das ist brüchig. Viele Menschen sind voll Sorgen und Ängste. Was ist unsere Zukunft?", so Kardinal Christoph Schönborn.
"Früher haben die Länder Europas gegeneinander Krieg geführt. Heute arbeiten sie zusammen. Aber wir spüren auch: all das ist brüchig. Viele Menschen sind voll Sorgen und Ängste. Was ist unsere Zukunft?", so Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 21. Oktober 2016.
Am kommenden Mittwoch, dem 26. Oktober, ist wieder unser Nationalfeiertag. Das erste Mal ohne einen amtierenden Bundespräsidenten. Seit mehr als sieben Jahrzehnten lebt Österreich in Frieden. Unsere Vorfahren haben kaum jemals eine so lange Zeit ohne Krieg und Not erlebt. Wir haben uns an Frieden und Wohlstand gewöhnt. Das sage ich nicht als Vorwurf, sondern mit tiefer Dankbarkeit. Denn es ist nicht selbstverständlich. Gerade die Schicksale vieler nach Europa geflüchteter Menschen erinnern uns daran, dass es Gegenden der heutigen Welt gibt, in denen seit Jahrzehnten Krieg und Chaos herrschen.
Frieden und Wohlstand verdanken wir dem Fleiß und dem Willen der Menschen unseres Landes. Aber nicht nur. Wir haben das Glück, in einem von Kriegen und Not weitgehend verschonten Europa zu leben. Früher haben die Länder Europas gegeneinander Krieg geführt. Heute arbeiten sie zusammen. Aber wir spüren auch: all das ist brüchig. Viele Menschen sind voll Sorgen und Ängste. Was ist unsere Zukunft? Wird Europa wieder zerfallen? Daran denke ich am Nationalfeiertag und bete für Österreich.
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