Kofi Annan setzte sich jahrzehntelang unermüdlich für die Bekämpfung von Hunger ein.
Kofi Annan setzte sich jahrzehntelang unermüdlich für die Bekämpfung von Hunger ein.
Caritas-Präsident Landau: "Schwerer und schmerzlicher Verlust".
Die österreichische Caritas hat den am Samstag, 18. August 2018 im 81. Lebensjahr verstorbenen früheren UNO-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger Kofi Annan gewürdigt. Caritas-Präsident Michael Landau sprach unmittelbar nach Bekanntwerden der Todesnachricht in einer Twitter-Nachricht von einen "schweren und schmerzlichen Verlust". Annan habe sich jahrzehntelang unermüdlich für die Bekämpfung von Hunger eingesetzt. "Mit ihm verlässt uns ein Mann mit großem Herzen für die Menschheit", hieß es auf der Facebookseite von "Caritas Österreich".
Annan leitete von 1997 bis 2006 das UN-Hauptquartier am New Yorker East River. Im Oktober 2001 erhielt der gelernte Volks- und Betriebswirt aus Ghana für seinen Einsatz den Friedensnobelpreis.
In Annans Amtszeit als oberster UN-Diplomat fielen die Terroranschläge des 11. September 2001 in den USA, die Kriege in Afghanistan, im Irak und im Sudan sowie viele weitere lokale Konflikte in Afrika, Zentralasien und dem Nahen Osten. Die angestrebte Reform der Vereinten Nationen blieb in Ansätzen stecken.
Der Häuptlingssohn wurde am 8. April 1938 in Kumasi an der Goldküste geboren. In der Sprache seines Fante-Stamms im Westen Ghanas bedeutet Kofi "Freitag". Rund ein halbes Jahrhundert stand Annan im Dienst der Vereinten Nationen. Seit 1962 führten ihn seine Tätigkeiten unter anderem nach Addis Abeba, Kairo und Genf.
Die irakische Besetzung Kuwaits 1990 und die Massaker an Zivilisten im Bosnien-Konflikt waren diplomatische Feuertaufen für das höchste Amt als UN-Friedenswahrer. 1994 erlebte er als mitzuständiger UN-Diplomat beim Völkermord in Ostafrika seine bitterste Stunde. Das Versagen der Vereinten Nationen in Ruanda nahm er auch persönlich auf seine Kappe.
Annan war Gründungsmitglied der "Global Elders", einer Gruppe von Persönlichkeiten mit dem Ziel, zur Bewältigung globaler Krisen beizutragen. Erst Ende vergangenen Jahres war er in dieser Funktion zusammen mit mehren früheren internationalen Spitzenpolitikern zu einem Gespräch bei Papst Franziskus gewesen. Annan war Gründer und Präsident des Global Humanitarian Forum mit Sitz in Genf. Von März bis August 2012 als Vermittler im Syrien-Krieg war er Sondergesandter der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga für den Syrien-Konflikt. In Myanmar erstellte eine Kommission unter Annans Leitung zuletzt einen Bericht zur Lage der muslimischen Rohingya-Minderheit.