Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, besucht am Wochenende Österreich.
Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, besucht am Wochenende Österreich.
Ehrenoberhaupt der Orthodoxie feiert am Sonntag in Wien Palmsonntags-Gottesdienst in der frisch renovierten ältesten orthodoxen Kirche Österreichs.
Das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, besucht am Wochenende Österreich. Einzige Station der zweitägigen Kurzvisite des 76-jährigen Kirchenführers ist dieses Mal Wien.
Bartholomaios soll am Samstagabend in der Bundeshauptstadt eintreffen. Am Sonntagvormittag wird er in der Wiener Innenstadt die älteste orthodoxe Kirche Österreichs nach deren Renovierung feierlich wiedereröffnen und die orthodoxe Palmsonntags-Liturgie feiern. Im Rahmen des Besuchs sind zudem private Begegnungen mit Kardinal Christoph Schönborn und Bundespräsident Heinz Fischer vorgesehen. Noch am Sonntag wird der Patriarch nach Istanbul zurückreisen.
Der Palmsonntagsgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr und die anschließende feierliche Wiedereröffnung der griechisch-orthodoxen Kirche zum Heiligen Georg in der Griechengasse sind damit die einzigen offiziellen Programmpunkte der Visite. Zu dem Gottesdienst werden zahlreiche Vertreter der Kirchen, des diplomatischen Corps in Österreich sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erwartet. Dass der Patriarch eigens für die Wiedereröffnung der Kirche nach Wien komme, sei eine große Auszeichnung für die orthodoxe Kirche in Österreich, sagte der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Arsenios (Kardamakis), im Vorgeld des Besuchs gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress.
Die Entstehung der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Österreich reicht bis in das späte 17. bzw. frühe 18. Jahrhundert zurück. Schon in der Zeit der Türkenkriege ließen sich zahlreiche griechische Händler und Familien in den habsburgischen Gebieten nieder. 1709 wurde in Wien eine erste Kapelle eingerichtet, die dem Heiligen Märtyrer Georg geweiht wurde und der ersten griechischen Gemeinde bis heute ihren Namen verlieh.
Nach mehreren Umsiedlungen der Kapelle im Laufe des 18. Jahrhunderts war es der griechische Händler Georg Johann Ritter von Karajan, ein großer Mäzen der orthodoxen Kirche und des Griechentums in Österreich, der 1802 zwei Häuser am Hafnersteig in der Inneren Stadt erwarb und damit die Grundsteinlegung für die Kirche des Heiligen Georg ermöglichte. Etwa gleichzeitig entstand die größere orthodoxe Dreifaltigkeitskirche am nahe gelegenen Fleischmarkt, die um 1860 von Theophil Hansen umgebaut wurde und seit 1963 Kathedralkirche der damals errichteten Metropolis (Diözese) ist.
In der Georgskirche fanden nicht nur Griechen, sondern auch orthodoxe Christen russischer, serbischer, bulgarischer und anderer Herkunft einen Ort der geistigen und menschlichen Heimat. Prominente Gemeindemitglieder waren u.a. der Industrielle und Mäzen Nikolaus Dumba, der Abgeordnete Theodor von Karajan und der griechische Freiheitskämpfer Rigas Velestinlis.
Die Georgskirche in der Inneren Stadt sei "ein Zeichen der reichen Geschichte der Orthodoxen Kirche und des Griechentums in Österreich, der Verbundenheit der orthodoxen Christinnen und Christen zu ihrer neuen Heimat Österreich, der Solidarität unter den Menschen und des reichhaltigen kulturellen Erbes des vereinten Europa", heißt es auf der Website der Metropolis.
Metropolis von Austria:
www.metropolisvonaustria.at