13.000 Menschen unterstützen die Forderungen nach Olympischen Spielen ohne Menschenrechtsverletzungen mit ihrer Unterschrift oder durch das Sammeln von Solidaritätskilometern.
13.000 Menschen unterstützen die Forderungen nach Olympischen Spielen ohne Menschenrechtsverletzungen mit ihrer Unterschrift oder durch das Sammeln von Solidaritätskilometern.
Vertreter von Dreikönigsaktion, Initiative "Nosso Jogo" und "Südwind" deponieren beim IOC in Lausanne ihre Forderungen, dieses "evaluiert".
"Olympische Spiele dürfen keine Menschenrechte verletzen - das muss die Lehre aus Rio sein": Diese Forderung haben Vertreter der Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar, der Initiative "Nosso Jogo" (Unser Spiel) und von "Südwind" gemeinsam mit Aktivisten von Amnesty International und "Terre des Hommes" am Donnerstag, 29. September 2016 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) in Lausanne deponiert.
Nach den "dramatischen Menschenrechtsverletzungen" bei den Sommerspielen in Rio forderten die NGOs geänderte Vergaberichtlinien, die spätestens bei den Sommerspiele 2024 und den Winterspiele 2026 wirksam werden sollen. Aber auch bereits bestehende Verträge zwischen Austragungsorten und IOC seien noch in diese Richtung abänderbar, heißt es in einer DKA-Aussendung am Freitag, 30. September 2016.
Beim Treffen mit Philip French, dem IOC-Direktor für öffentliche Angelegenheiten und soziale Entwicklung, seien Erhebungen von Kinder- und Menschenrechtsverletzungen während Rio 2016 dargelegt worden. Nach Berichten von Amnesty International wurden während der Spiele mindestens acht Personen von der Polizei getötet. Und schon im Vorfeld des Mega-Events hätten viele Menschen Schaden genommen: Seit 2009 seien allein in Rio 22.000 Familien zwangsumgesiedelt worden. Die exorbitanten öffentlichen Ausgaben hätten in ganz Brasilien zu "dramatischen Engpässen im Bildungs- und Gesundheitsbudget" geführt.
Das IOC habe zugesagt, aus den Erfahrungen aus Rio zu lernen. Es werde derzeit "evaluiert", welche von der Zivilgesellschaft formulierten Empfehlungen bei zukünftigen Olympischen Spielen umgesetzt werden können, hieß es. Zusätzlich plane das IOC, mehr Ressourcen in den Bereich Menschenrechte zu investieren.
Die Forderung der NGOs nach Menschenrechtsstandards bei Sportevents hatte auch in Österreich breite Unterstützung gefunden. Über 13.000 Menschen bekundeten mit ihrer Unterschrift der Petition "Keine Menschenrechtsverletzungen im Rahmen von Olympischen Spielen" oder durch gesammelte "Solidaritätskilometer" bei der Aktion "Menschenrechte sind olympisch" ihre Unterstützung.
Und das Engagement habe durchaus Erfolge gezeitigt, verwies die Dreikönigsaktion auf die zwangsumgesiedelte Maria da Penha: Wie viele andere habe sie die Favela Vila Autodromo wegen des Baus des Olympiaparks verlassen müssen und "stand nach jahrelangem Kampf auf der Straße". Im Juni berichtete Maria auf Einladung von "Nosso Jogo" dem UN-Menschenrechtsrat in Genf von ihrem Schicksal. Anfang August erhielt sie dann gemeinsam mit 19 anderen vertriebenen Familien in Rio die Schlüssel für ein neues Heim. "Ihr Albtraum hatte ein Ende - auch dank der Unterstützung aus Österreich", ist Ute Mayrhofer von der Dreikönigsaktion überzeugt.
Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar:
www.dka.at