"Religion darf keine Quelle des Hasses sein, sie ist vielmehr eine Quelle des Friedens. Das wollen wir vermitteln", meinte der Kardinal-Patriarch Bechara Boutros Rai.
"Religion darf keine Quelle des Hasses sein, sie ist vielmehr eine Quelle des Friedens. Das wollen wir vermitteln", meinte der Kardinal-Patriarch Bechara Boutros Rai.
Maronitischer Patriarch, der am interreligiösen Friedensdialog des KAICIID in Wien teilnimmt, feierte Gottesdienst im Stephansdom.
Der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai, hat die Bedeutung des aktuell in Wien stattfindenden interreligiösen Friedensdialogs christlicher und muslimischer geistlicher Führungspersönlichkeiten aus dem Nahen Osten gewürdigt.
"Religion darf keine Quelle des Hasses sein, sie ist vielmehr eine Quelle des Friedens. Das wollen wir vermitteln", meinte der Kardinal-Patriarch am Sonntagabend, 25. Februar 2018, bei einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom mit Blick auf die zweitägige vom König-Abdullah-Dialogzentrum (KAICIID) organisierte Konferenz.
Alle, die vorgeblich "im Namen Gottes" töten, missbrauchten den Namen Gottes, unterstrich der maronitische Patriarch. Wörtlich stellte Rai fest: "Alle Menschen sind gleich, alle sind berufen, miteinander zu leben und einander zu respektieren, trotz aller Verschiedenheiten. Gemeinsam sollen wir für den Frieden beten - und für die Flüchtlinge, dass sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können".
Konzelebranten des Kardinals, der die Messe in maronitischem Ritus feierte, waren der Wiener Weihbischof Franz Scharl in Vertretung von Kardinal Christoph Schönborn, der maronitische Erzbischof von Beirut, Boulos Matar, der Generalobere der maronitischen "Libanesischen Missionare", P. Malek Bou Tanios, und der Seelsorger der Wiener maronitischen Gemeinde, P. Michel Harb.
Weihbischof Scharl unterstrich die Notwendigkeit der "Solidarität im Glauben" mit den Christen im Nahen Osten. Die Liturgie wurde auf arabisch, aramäisch und deutsch gefeiert. Viele Gläubige aus den arabischsprachigen Wiener katholischen Gemeinden der Maroniten, Melkiten und Chaldäer feierten mit, es sang der Chor der maronitischen Gemeinde. Aus der Ökumene war u.a. der für Österreich zuständige antiochenisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland und Mitteleuropa, Isaak (Barakat), anwesend; auch der neue libanesische Botschafter in Wien, Ibrahim Assaf, war präsent.
Der Sonntag war zugleich der 78. Geburtstag des am 25. Februar 1940 in Himlaya im Libanon geborenen maronitischen Patriarchen Rai. Nach der Messe im Stephansdom lud die Wiener maronitische Gemeinde im Stephani-Saal zu einer Geburtstagsfeier für den Kardinal.