Der italienische Journalist und Autor Roberto Saviano sucht gern religiöse Gebäude auf. "Ich bin nicht gläubig, aber in Momenten tiefer Verzweiflung war ich wiederholt in einer Kirche oder Synagoge, um mich zu sammeln".
Der italienische Journalist und Autor Roberto Saviano sucht gern religiöse Gebäude auf. "Ich bin nicht gläubig, aber in Momenten tiefer Verzweiflung war ich wiederholt in einer Kirche oder Synagoge, um mich zu sammeln".
Anti-Mafia-Kämpfer bekennt, dass sein Zutrauen in grundsätzliche Änderung zum Besseren schwindet.
Der italienische Journalist und Autor Roberto Saviano sucht gern religiöse Gebäude auf. "Ich bin nicht gläubig, aber in Momenten tiefer Verzweiflung war ich wiederholt in einer Kirche oder Synagoge, um mich zu sammeln", sagte der Mafia-Gegner dem deutschen evangelischen Magazin "chrismon", Juni-Ausgabe 2018. In diesen Situationen versuche er zu glauben, dass es so etwas wie Transzendenz geben könnte. "Immer wieder lese ich auch die Schriften der vier großen Reporter, der Evangelisten", erzählte Saviano.
Der Sinn des Lebens habe für ihn viele Jahre im Kampf gegen kriminelle Organisationen bestanden, sagte der mehrfach ausgezeichnete Autor weiter. "Heute habe ich Mühe, darin noch ein Motiv zu erkennen. Ich bin sehr müde." Zwar hätten seine Bücher etwas verändert, weil Verbrecher verhaftet worden seien. Doch sein Zutrauen, dass sich die Dinge grundsätzlich zum Besseren wendeten, schwinde. Saviano schreibt kritisch über die italienische Mafia und ihre Verbindung in Wirtschaft und Politik. Deshalb lebt er seit Jahren unter Polizeischutz.