Die Wiener THEOLOGISCHEN KURSE bieten im September einen zweitägigen Spezialkurs an, der das Werk und die Persönlichkeit Anton Bruckners unter dem Titel "Alle Kunst eine Suche nach Gott?" beleuchtet.
Alles steht derzeit im Zeichen Anton Bruckners, dessen 200. Geburtstags gestern, am 4. September gedacht wurde. Die THEOLOGISCHEN KURSE in Wien widmen dem großen Musiker am 20. und 21. September eine spezielle Tagung, die sich dem Phänomen Bruckner aus verschiedenen Richtungen nähern wird.
Unter der Fragestellung "Alle Kunst eine Suche nach Gott?" bieten drei Experten – die Musikhistorikerin Dr. Elisabeth Maier, die Musikwissenschaftlerin Dr. Anita Mayer-Hirzberger und der Musikpsychologe Dr. Erich Vanecek – in vier Themenkreisen eine vertiefende Annäherung an Bruckner und sein Schaffen.
Anton Bruckner ist bis heute eine kontroverse Figur in der Musikgeschichte. Seine Klangsprache, die ihn in die Nähe der "Neudeutschen" wie Wagner, Liszt und Berlioz rückte, machte ihn zu einem Vorreiter der musikalischen Moderne. Seine Anhänger, vorwiegend "Wagnerianer", sahen in ihm eine Galionsfigur, die dem konservativen Lager um Johannes Brahms gegenübergestellt wurde.
Viele Zeitgenossen empfanden Bruckners moderne Musiksprache als revolutionär, während er selbst sein gesamtes Schaffen als eine Form des Gottesdienstes verstand. Bruckner verband dabei eine tief verwurzelte Spiritualität mit einer meisterhaften kompositorischen Technik, die es ihm ermöglichte, seine innovativen musikalischen Ideen in einer streng strukturierten Form auszudrücken.
Der Spezialkurs bietet nicht nur eine Einführung in Bruckners Leben und Werk, sondern auch kunstphilosophische und kunstgeschichtliche Perspektiven auf seine Rolle als Künstler und Gläubiger. Dr. Elisabeth Maier wird die Themen "Ein Lebenswerk zwischen 'Gottesdienst' und 'Anarchie'" sowie "Einführung in das Schaffen Anton Bruckners" behandeln. Dr. Anita Mayer-Hirzberger widmet sich der Frage "Vom Gottesdienst zur Weihestunde: Kunst als Religionsersatz?", und Dr. Erich Vanecek wird das Thema "Begreifen, was uns ergreift. Musikalisches und religiöses Erleben im Vergleich" erörtern.
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