Das Kärntner Musikfestival "Carinthischer Sommer" startet mit einem Gottesdienst in der Stiftskirche Ossiach am 7. Juli. Radio- und Fernsehübertragung auf Ö2, ORF3 und MDR.
Am 7. Juli startet das rund einen Monat dauernde Kärntner Musikfestival "Carinthischer Sommer" mit einer Eröffnungs-Festmesse um 10 Uhr in der Stiftskirche Ossiach. Der Gottesdienst am Gründungsort des Festivals für klassische Musik leitet das Kulturprogramm mit 46 Veranstaltungen in Ossiach, Villach und Spielstätten rund um den Ossiacher See und im Bezirk Villach-Land ein.
Die Messe wird live im Programm der ORF-Regionalradios sowie im Fernsehen auf ORF3 und MDR übertragen. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst vom Vokalensemble "Company of Music" und Wolfgang Kogert an der Orgel. Unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger wird die "Berliner Messe" von Arvo Pärt zur Aufführung gebracht.
Den Gottesdienst feiert Dechant Erich Aichholzer gemeinsam mit Diakon Wolfgang Putzinger. In seiner Predigt will Aichholzer unter anderem über den "prophetischen Charakter" von Musik sprechen und der Frage nachgehen, wie Gott durch die Kirchenmusik zu den Menschen spreche, wie es in einer Aussendung der Diözese Gurk-Klagenfurt hieß. Die Musik sei eine Kraft, "die Harmonie und Sinfonie in der Welt" stiftet. "Damit wir miteinander in Einklang leben können", so Aichholzer, wolle er Gott um eine solche Kraft bitten, die Frieden und Einigkeit ermögliche, "wo derzeit Misstöne und Krieg herrschen".
Seit 1969 hat das Musikfestival zahlreiche Klassik-Fans und bekannte Namen wie Leonard Bernstein, Christa Ludwig oder Gottfried von Einem nach Kärnten gelockt. Insbesondere die Kirchenoper nimmt eine bedeutende Rolle im Rahmen des "Carinthischen Sommers" ein. Seit der österreichischen Erstaufführung von Benjamin Brittens "Der verlorene Sohn" (1975) folgten etliche Uraufführungen von sakralen Musiktheaterwerken zeitgenössischer Komponist*innen mit Kompositionsaufträgen durch den Carinthischen Sommer, wie die Website des Veranstalters informiert.
Heuer ist "ein zarter Schwerpunkt" dem Land Portugal gewidmet, das 2024 den 50. Jahrestag der Nelkenrevolution und damit das Ende des autoritären Regimes feiert. "Dieser friedliche Übergang zur Demokratie wurde ausgelöst durch Musik. Es war ein Lied, das die Kraft hatte, Menschen zu bewegen, ein Lied, das Kraft gab, sich für die Freiheit einzusetzen", wie Festival-Intendantin Nadja Kayali schreibt. Sie lädt verdichtet auf einen Monat "zu Musik, die zu Herzen geht und Literatur, die den Geist anregt" ein.