Die Freude des Wortes Gottes, das sich erfüllt, die Freude des Brotbrechens, die Freude des "Sakraments des Bruders, der Schwester, besonders des Armen".
Die Freude des Wortes Gottes, das sich erfüllt, die Freude des Brotbrechens, die Freude des "Sakraments des Bruders, der Schwester, besonders des Armen".
Kardinal betont Notwendigkeit, im Glauben eine gemeinsame Suche zu unternehmen und warnt davor, schnelle fertige Antworten zu haben - Auch Corona-Krise Auftrag zur Suche nach einer Glaubensantwort.
Kardinal Christoph Schönborn hat am Samstag in der Innsbrucker Universitätskirche die beiden österreichischen Jesuiten Max Heine-Geldern und Sebastian Ortner zu Priestern geweiht. In seiner Ansprache betonte Schönborn,dass man "nicht Christ sein kann ohne zu suchen". Dieses Suchen müsse gemeinsam geschehen, wie es die Emmaus-Erzählung im Evangelium zeige, und man müsse sich vor schnellen fertigen Antworten hüten. Auch die Corona-Krise sei ein Auftrag zur Suche nach einer Glaubensantwort, aber auch persönliche Schicksale seien dies.
Der Wiener Erzbischof erinnerte, dass er selbst einige Monate vor seiner Priesterweihe, die er vor 50 Jahren empfangen hatte, in eine schwere Glaubenskrise geraten sei und dann durch das Suchen und Beschäftigen mit dem Wort Gottes wieder gefestigt wurde. Es sei damals insgesamt eine krisenhafte Situation in der Kirche gewesen, und viele hätten zentrale Glaubensinhalte nicht mehr mitgetragen.
Nach 50 Jahren Priesterleben wisse er - so Schönborn -, dass eine der größten Freuden dieses Lebens sei, wenn man erlebe, "dass sich die Schrift öffnet", also dass sich das Wort Gottes des Alten und Neuen Testaments in ihrem Sinn erschließen. Eine zweite zentrale Freude im Priester-Sein sei das Brotbrechen in der Heiligen Messe. Als dritte Freude erwähnte der Kardinal das "Sakrament des Bruders und der Schwester, besonders der Armen". Es sei auch so gewesen, dass die beiden Innsbrucker Neupriester über diesen Weg zu Jesus geführt worden seien.
Schönborn erinnerte in diesem Zusammenhang an die Vision des Gründers des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, der am Weg nach Rom in einer Vision den Auftrag zum Dienst nicht in einem "Orden", sondern in einer für die Menschen wirkenden "Gesellschaft" erhalten habe.
Neupriester Max Heine-Geldern wurde 1981 in Wien geboren. Nach dem Studium der Architektur wirkte er für ein Jahr an einem Straßenkinder-Projekt von Pater Georg Sporschill in Bukarest mit. Anschließend trat er 2008 in den Jesuitenorden ein. Auf das Noviziat und das Philosophiestudium folgten vier Jahre Jugendarbeit in Innsbruck. Danach studierte Heine-Geldern in Rom in Rom Theologie. Seit September ist der Neupriester Geistlicher Leiter der außerschulischen Jugendarbeit (Ignatianische Schülergemeinschaft/ISG) am Canisius-Kolleg in Berlin.
Heine-Geldern ist weiter eng mit den Sporschill-Projekten in Rumänien - seit 2012 "Elijah" (www.elijah.ro) - verbunden. Er ist einer der Autoren auf der zu "Elijah" gehörenden Impulsplattform "Bimail", auf der Sozialarbeit in einer an der Bibel orientierten Weise reflektiert wird.
Sebastian Ortner wurde 1988 in Freistadt geboren. Als Zivildiener entdeckte er die Jesuiten eher zufällig über ein Infoblatt. 2013 trat er in den Orden ein. Zuletzt studierte er Theologie in Paris. Am 20. Juni wurde er dort zum Diakon geweiht. Im Sommer trat er die Aufgabe als "Sozius" des Novizenmeisters in Nürnberg an. Gleichzeitig arbeitet er in der Erzdiözese Bamberg in der Seelsorge mit.