In seiner Predigt bei der Unterzeichnung der Leitlinien bestärkte Werner die anwesenden Militärseelsorger in ihrer pastoralen Aufgabe, die sie "in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung" ausführen sollten.
In seiner Predigt bei der Unterzeichnung der Leitlinien bestärkte Werner die anwesenden Militärseelsorger in ihrer pastoralen Aufgabe, die sie "in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung" ausführen sollten.
Unterzeichnung des Schlussdokuments der Diözesansynode durch Militärbischof Werner.
Die Österreichische Militärdiözese hat neue pastorale Leitlinien. Militärbischof Christian Werner hat am Montag das Schlussdokument der Diözesansynode unterzeichnet und dieses in einer feierlichen Zeremonie dem Apostolischen Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, überreicht. Den Rahmen bildete die in der Karwoche traditionelle Chrisammesse, die Werner am Montag in der St. Georgs-Kathedrale an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt mit den Militärseelsorgern feierte.
Viel hat sich in Militär, Kirche und Gesellschaft seit den zuletzt 2005 herausgegebenen Leitlinien grundlegend verändert, stellt das Dokument einleitend fest, "auch im Leben und in der Glaubenspraxis vieler Menschen im Militär". Die Militärseelsorge müsse darauf eingehen und stärker auf die Menschen zugehen - "die Ist-Situation des Glaubens wahrnehmen und Wege der Vertiefung anbieten", heißt es. So gelte es auch die traditionell eher dem Glauben fernstehenden Gruppen oder die steigende Anzahl ungetaufter Erwachsener stärker wahrzunehmen und darauf zu reagieren.
Laien rücken mit dem Pastoralkonzept einen Schritt mehr ins Zentrum der Militärseelsorge: Ihre theologische bzw. seelsorgliche Ausbildung müsse angesichts sinkender Zahl von Militärpfarrern verstärkt und ehrenamtliche Dienste mehr übertragen werden, wo dies in der Seelsorge möglich scheine, so die Forderung. Ähnlich soll auch die Fort- und Weiterbildung der Militärseelsorger ausgebaut werden, wobei man eine stärkere Zusammenarbeit mit der evangelischen und orthodoxen Militärseelsorge sowie auch mit geistlichen Zentren wie etwa den Klöstern beabsichtige.
"Dringenden Handlungsbedarf" orten die Leitlinien weiters bei den Auslandseinsätzen von österreichischen Soldaten: Da es sich immer schwieriger gestalte, für deren Begleitung geeignete Priester zu finden, sollten sich hauptamtliche Militärseelsorger künftig selbst dazu "in regelmäßigen Abständen" bereit erklären, so eine der Forderungen.
Die Leitlinien sind Ergebnis der bisher ersten Militärsynode, an der vom 30. September bis 4. Oktober des Vorjahres 192 Angehörige der Militärdiözese sowie Gäste und Beobachter in der Salzburger Schwarzenberg-Kaserne teilgenommen haben. Das von den Synodenteilnehmern erstellte Dokument und die darin skizzierten Zukunftsoptionen wolle er seinem künftigen Nachfolger als Militärbischof als Grundlage für die konkreten pastoralen Entscheidungen übergeben, vermerkte Bischof Werner gleich in der Einleitung des Dokuments: Bereits am 24. Oktober des Vorjahres hatte der mittlerweile 71-jährige Geistliche aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt eingereicht.
In seiner Predigt bei der Unterzeichnung der Leitlinien bestärkte Werner die anwesenden Militärseelsorger in ihrer pastoralen Aufgabe, die sie "in gegenseitiger Achtung und Wertschätzung" ausführen sollten. Er wünsche eine weitere Verstärkung der Zusammenarbeit zu den Vertretern anderer Militärseelsorgen sowie gute brüderliche Beziehungen mit den anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften, so der Bischof. Alle Gläubigen sollten Verantwortung füreinander und die Welt übernehmen und sich "für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen".
Die katholische Militärdiözese ist für rund 100.000 Katholiken im Bundesheer zuständig. Eingerichtet wurde die einzige kategoriale Diözese Österreichs (neben neun territorialen) im Jahr 1986. 22 Priester, drei Diakone und rund zehn Milizpfarrer wirken in den 21 Militärpfarren (inklusive Auslandspfarren/Auslandseinsätze). Die Statistik der Militärdiözese verzeichnet für 2012 98.000 Katholiken, 60 Taufen, 320 Firmungen und 30 Trauungen.
Militärordinariat der Republik Österreich
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Web: www.mildioz.at