Syrische Flüchtlinge: Vor allem Frauen, Kinder und verfolgte Christen sollen in Österreich aufgenommen werden, so Innenministerin Mikl-Leitner.
Syrische Flüchtlinge: Vor allem Frauen, Kinder und verfolgte Christen sollen in Österreich aufgenommen werden, so Innenministerin Mikl-Leitner.
Österreich wird weitere 1.000 Flüchtlinge aus dem syrischen Krisengebiet aufnehmen. Kardinal Schönborn: "Danke der Bundesregierung für diesen Beschluss!"
Weitere 1.000 Flüchtlinge aus dem syrischen Krisengebiet werden in Österreich aufgenommen. Das hat Innenministerin Johanna Mikl-Leitner angekündigt ("Kurier" Sonntag-Ausgabe). Ein konkretes kommt nun von Caritas und Diakonie. Die beiden kirchlichen Hilfswerke wollen so wie auch das Rote Kreuz die Regierung bei konkreten Resettlementprogrammen unterstützen, heißt es in einer Presseaussendung am Ostermontag, 22. April 2014.
Nach der konkreten Nothilfe der Caritas für die Syrien-Flüchtlinge, die seit März 2011 insgesamt knapp vier Millionen Euro umfasse und über 60.000 Menschen erreicht habe, gehe es nun darum, "dass wir diesen Menschen, die oft schwer traumatisiert sind, die richtige Betreuung und Unterbringung ermöglichen. Ich hoffe darauf, dass die Regierung die notwendigen Maßnahmen für ein gelungenes Resettlementprogramm setzt", so Caritas-Präsident Michael Landau.
Gleichzeitig gab die Caritas bekannt, dass sie zusammen mit der Diakonie und dem Österreichischen Roten Kreuz auf der Basis von europäischen Best-Practice-Beispielen ein konkretes Konzept erarbeitet habe, wie ein Resettlementprogramm für Österreich aussehen könnte. Inzwischen führten 14 der 28 EU-Mitgliedstaaten bereits solche Programme durch.
Für Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer ist das Engagement für syrische Flüchtlinge in Österreich ein ganz wesentliches Element im Zuge der Hilfsmaßnahmen für die vom Konflikt betroffenen Menschen. "Das Rote Kreuz unterstützt die Menschen, an den Orten, an denen sie Hilfe benötigen", sowohl innerhalb Syriens, im Libanon und in Jordanien, und "selbstverständlich in Österreich, wo wir die Menschen bei ihrem schwierigen Neuanfang unterstützen wollen", so Schöpfer.
Diakonie Direktor Michael Chalupka betonte, dass es beim Schutz der Menschen, die aus Syrien flüchten, weitere Anstrengungen auf EU-Ebene brauche. "Dass Österreich als drittes Land neben Schweden und Deutschland eine Flüchtlingsquote definiert hat, ist erfreulich. Bei der Auswahl der Flüchtlinge steht die Schutzbedürftigkeit dieser Menschen im Vordergrund", so Chalupka.
Der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn zeigt sich erfreut über die Entscheidung der Innenministerin: "Ich danke der Bundesregierung für diesen Beschluss und bin froh über die Solidarität mit den syrischen Flüchtlingen, die wirklich große, ja unvorstellbare Not leiden", sagte Schönborn.
"Österreich wird - unabhängig von den laufenden Aufnahmen syrischer Asylwerber und zusätzlich zu den bereits zugesagten 500 Flüchtlingen - weitere 1.000 Flüchtlinge aus dem Krisengebiet aufnehmen", so die Ankündigung von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Vor allem Frauen und Kinder sollten es sein, ebenso werde erneut "besondere Rücksicht auf verfolgte Christen genommen."
Mikl-Leitner begründete die Entscheidung damit, dass die Lage in Syrien immer dramatischer werde. Wann die nächsten Flüchtlinge nach Österreich kommen werden - bisher ist noch nicht einmal das Kontingent der ersten 500 ausgeschöpft -, das liegt laut Mikl-Leitner "in der Hand des UN-Flüchtlingshochkommissariats" (UNHCR). Sie hoffe, dass die Ausreise so rasch wie möglich erfolge. Finanziert werde die Hilfsaktion über Förderprogramme der EU.
Im Innenministerium betont man, "dass es bei diesem Kontingent darum geht, Menschen aus akuter Not und Gefahr aus dem Krisengebiet in Sicherheit zu bringen". Es gehe nicht darum, syrischen Flüchtlingen, die bereits in einem anderen europäischen Staat Schutz gefunden haben, einen Ortswechsel nach Österreich zu ermöglichen.