Es gehe darum „wachsam zu sein“ - „Was ermöglicht Gewalt und was legitimiert Gewalt?“
Es gehe darum „wachsam zu sein“ - „Was ermöglicht Gewalt und was legitimiert Gewalt?“
„Gewalt“ ist mehrdeutig: Wie lernen etwa Kinder, zu einer Kultur ohne Gewalt beizutragen?
Den Zusammenhängen zwischen Gewalt und Kultur gingen drei Expertinnen, die praktische Theologin, Univ.-Prof. Andrea Lehner-Hartmann, die Kultur- und Sozialanthropologin Marie Steindl und die Projektleiterin beim Verein „Samara“ zur Prävention sexualisierter Gewalt, Raina Ruschmann, bei einem Podiumsgespräch zum Thema „Schuld sind immer die Anderen oder wie ich lernte, Gewalt & Diskriminierungen wahrzunehmen“ am 18. Mai 2016 im Afro-Asiatischen Institut (AAI) nach.
„Der Begriff Gewalt ist vom Umfeld abhängig und mehrdeutig“, sagte Andrea Lehner-Hartmann und wies auf die verschiedenen Formen von Gewalt hin.
So gebe es „einen engen Gewaltbegriff mit physischen Folgen und einen weiteren mit psychischen“.
Sie selbst unterscheide zwischen „Gewalt, Aggression und Selbstbehauptung“, doch gebe es auch „physische, psychische, finanzielle, rassistische, sexuelle Gewalt oder ritualisierte Morde an Tieren“.
„Wahrnehmung ist immer subjektiv“, sagte Marie Steindl, Expertin in kommunaler Integrationsarbeit, und zeigte das an drei Punkten: „Einer sinnlichen Wahrnehmung, die auf interpretativer Ebene und der Ebene der Bewertung erfolgt“.
„Wenn Kinder ohne Gewalt aufwachsen, werden sie zu einer Kultur ohne Gewalt beitragen“, sagte Raina Ruschmann vom Verein „Samara“.
„Kinder beginnen schon im Kindergarten, jedenfalls ab 5 bis 7 Jahren ethische Urteile zu entwickeln, bevor sich so Vorurteile verfestigen können“, berichtete sie.
Für die Leiterin der Stabstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention, Martina Greiner-Lebenbauer, ist es wichtig zu schauen: „Was ermöglicht Gewalt und was legitimiert Gewalt?“ Es gehe darum „wachsam zu sein“.
Katholische Frauenbewegung der Erzdiözese Wien
Stabstelle für Missbrauchs- und Gewaltprävention
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