"Das Internet eröffnet neue Räume des Miteinanders. Es liegt an uns, dass Hass und Aggression im Netz keinen Platz haben."
"Das Internet eröffnet neue Räume des Miteinanders. Es liegt an uns, dass Hass und Aggression im Netz keinen Platz haben."
Sujet mit Wiener Kardinal und Appell: "Es liegt an uns, dass Hass und Aggression im Netz keinen Platz haben"
Kardinal Christoph Schönborn ist eine von mehreren Persönlichkeiten, die sich an der Kampagne "Gegen Hass im Netz" der Bundesregierung beteiligen. Das Sujet mit dem Wiener Erzbischof zeigt folgenden, unter seinem Porträt platzierten Ausspruch: "Das Internet eröffnet neue Räume des Miteinanders. Es liegt an uns, dass Hass und Aggression im Netz keinen Platz haben." Beteiligt sind an der Kampagne sechs Ministerien sowie das Bundeskanzleramt, federführend ist die Staatssekretärin für Diversität, Öffentlichen Dienst und Digitalisierung, Muna Duzdar.
Gegen Hass und verbale Verrohung im Internet ist Kardinal Schönborn schon mehrfach aufgetreten. In einem "Kurier"-Interview beklagte er bereits vor mehr als einem Jahr, dass ganz allgemein "der Ton, gerade im Internet, ungeduldiger, unduldsamer und aggressiver zu werden" scheine - nicht nur, aber besonders gegenüber Asylwerbern. Es werde dabei agiert, "als ob es sich bloß um virtuelle Menschen ohne realen Schmerz handeln würde, gegen die man da vom Leder zieht". Die Kirche wolle dagegen auftreten mit dem, was ihr "Kerngeschäft" sei, so der Kardinal: "Menschen einen Halt im Leben geben. Helfen, das Gute in einem selbst zu kultivieren. Tugenden entwickeln helfen. Die Menschenwürde verteidigen."
Um dem Hass im Internet zu begegnen, müsse es "Gegennarrative" geben, sagte Staatssekretärin Duzdar jüngst bei der Präsentation der Kampagnen-Sujets in Klagenfurt. "Meinungsfreiheit heißt nicht Narrenfreiheit, man muss diesen Dingen etwas entgegensetzen." Mit den Mitteln des Strafrechts allein werde man das Problem nicht lösen, so Duzdar, daher auch die Kampagne u.a. mit Kardinal Schönborn, Ministerin Sophie Karmasin und Altbundespräsidentengattin Margit Fischer. Bis zum Herbst solle ein Leitfaden erstellt werden, der Tipps und Ratschläge bietet, was man gegen Hassbotschaften im Internet unternehmen kann.
Mit Muna Duzdar hatte Kardinal Schönborn bereits Anfang Juni persönlich zu tun. Die Ernennung einer Muslima zur Staatssekretärin sei ein "starkes Zeichen", erklärte Schönborn im Anschluss an eine "ausgesprochen positive" ersten Begegnung mit der neuen, u.a. für Kultusangelegenheiten und damit für Religionsfragen zuständigen Staatssekretärin.
Schönborn auf Twitter:
https://twitter.com/kardinalwien?lang=de
Kurier-Kampagne:
http://kurier.at/gegenhassimnetz
Profil-Kampagne:
http://www.profil.at/themen/gegen-hass-im-netz