Gottesdienst mit der kleinen Salome in der Stiftspfarre Klosterneuburg: Mit der "Feier der Eröffnung des Weges" beginnt für Salome, ihre Eltern und die Patin der Weg zur Taufe.
Gottesdienst mit der kleinen Salome in der Stiftspfarre Klosterneuburg: Mit der "Feier der Eröffnung des Weges" beginnt für Salome, ihre Eltern und die Patin der Weg zur Taufe.
Wenn es für die Taufe noch "zu früh" ist, oder wenn den Eltern die Kirche fremd geworden ist...
Heutzutage haben Eltern oft das Gefühl, die Zeit ist noch nicht reif für die Taufe. Einerseits wollen sie die Taufe für ihr Kind, andererseits ist ihnen die Kirche fremd geworden, oder sie haben lange nicht mehr über Glaube - oder gar über Gott - nachgedacht, oder aber sie meinen aus einem bestimmten Grund sollte ihr Kind erst später getauft werden.
Auf diese - heute immer häufigere - Situation hat die Kirche reagiert und bietet die so genannte "Taufe in zwei Stufen mit längerer Elternkatechese". Denn die Taufe eines Kindes soll für Eltern und Paten eine Chance sein, sich gemeinsam auf einen Weg der Glaubensvertiefung zu begeben. Dieser Weg kann sich für Menschen, die sich der Kirche entfremdet haben, über eine längere Zeit erstrecken.
Die erste Stufe ist die "Feier der Eröffnung des Weges" - ein Gottesdienst geprägt von Freude über das Neugeborene. Dabei wird um den Segen Gottes gebeten. Eltern und Paten werden nach der Bereitschaft gefragt, das Kind im katholischen Glauben zu erziehen. Dem Kind wird ein Kreuzzeichen auf die Stirn gezeichnet, es wird das Gebet um Schutz vor dem Bösen gesprochen und schließlich wird das Kind mit dem Katechumenenöl gesalbt. Die Salbung ist ein Zeichen dafür, dass die Kinder in besonderer Weise des Schutzes und der Stärkung durch die Kraft Christi bedürfen. Am Ende der Feier steht ein Segensgebet für die Eltern, Paten und alle Mitfeiernden.
Nach der "Feier der Eröffnung des Weges" folgt eine - oft längere - Zeit der Taufvorbereitung von Eltern und Paten: Empfohlen werden Gespräche mit dem Pfarrer, mit engagierten Pfarrmitgliedern und mit anderen Eltern, die ihre Kinder taufen ließen. Wichtig ist auch der Besuch des Gemeindegottesdienstes und die Teilnahme an Gruppen in der Pfarre (z.B. Mutter-Kind-Gruppen, Gebetskreis, Bibelrunde…)
Am Ende dieses Weges steht die eigentliche Taufe: Im Gottesdienst wird das Taufwasser gesegnet, die Eltern und Paten sprechen das Glaubensbekenntnis und das Kind wird getauft. Aber auch die Taufe selbst ist der Beginn eines Weges: Das Kind wird erst im Laufe der Jahre in den Glauben hineinwachsen im Familienleben, in Kindergarten und Schule.
Die erste Beichte, die Erstkommunion, später die Firmung, aber vor allem das Mit-Leben in der Pfarre und das Mitfeiern des Sonntagsgottesdienstes sind die Schritte auf diesem Weg des Glaubens, der ein Leben lang nicht abgeschlossen sein wird.
Alles zum Thema Taufe
Die erste Feier kann stattfinden, wenn die Eltern aus Überzeugung um die Taufe ihres Kindes gebeten haben und mit der Feier in zwei Stufen einverstanden sind. Diese erste Feier hat einleitenden Charakter und enthält die Riten zur Eröffnung des Weges zur Taufe des Kindes. Die Vertiefung des Glaubens und die Intensivierung der Glaubenspraxis sind Hauptzweck der Elternkatechese, die gemeinschaftlich mit anderen Eltern durchgeführt wird und einen angemessenen Zeitraum umfasst. So vorbereitet können die Eltern mit tieferem Engagement ihre Absage an das Böse und das Bekenntnis des Glaubens erneuern, bevor ihr Kind in der zweiten Stufe das Sakrament der Taufe empfängt.
(Aus: Die Feier der Kindertaufe. Pastorale Einführung, hrsg. v. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. 2. Verb. Aufl. Bonn 2008.)