Beten für die Befreiung von Mossul.
Die Millionenstadt - einst eine Hochburg des Christentums im Zweistromland - befindet sich seit dem 9. Juni 2014 unter der Kontrolle der "Daesh" ("Islamischer Staat").
Beten für die Befreiung von Mossul.
Die Millionenstadt - einst eine Hochburg des Christentums im Zweistromland - befindet sich seit dem 9. Juni 2014 unter der Kontrolle der "Daesh" ("Islamischer Staat").
Chaldäischer Patriarch Sako bittet um Gebet im Advent für Befreiung von Mossul und nimmt in Hirtenwort zu Heiligem Jahr der Barmherzigkeit Stellung.
Im Advent soll bei den Gottesdiensten für die Befreiung von Mossul im Nordirak und der Orte der Ninive-Ebene sowie für die Garantie der Rechte aller Bürgerinnen und Bürger im Irak gebetet werden: Dazu hat der Bagdader chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael I. Sako die Gläubigen seiner Kirche in einem Hirtenwort zum Advent und zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit eingeladen, wie die Stiftung "Pro Oriente" am Dienstag, 1. Dezember 2015, berichtet. Die chaldäischen Katholiken sollten dafür beten, dass die Befreiung der von den IS-Terroristen kontrollierten Gebiete die Rückkehr der Vertriebenen ermöglicht. Die Millionenstadt Mossul - einst eine Hochburg des Christentums im Zweistromland - befindet sich seit dem 9. Juni 2014 unter der Kontrolle der "Daesh" ("Islamischer Staat").
Für die irakischen Christen bedeute der Glaube an Christus immer auch Bereitschaft zum Martyrium, so Sako. In der arabischen Sprache hätten Glaube und Martyrium die selbe Wurzel. Für die Christen des Zweistromlandes sei der Glaube keine ideologische Frage, keine theologische Spekulation, sondern eine "mystische Realität der Liebe". Der Glaube sei eine persönliche Begegnung mit Christus.
"Wir wollen unsere Heimat nicht verlassen und sie so der christlichen Präsenz entleeren", unterstreicht der Patriarch: "Der Irak ist unsere Identität. Wir haben eine Berufung, wir müssen die Freude des Evangeliums bezeugen. Wir müssen sein wie Abraham, der ein Sohn dieses Landes war und gegen alle Hoffnung gehofft hat. Abraham war für alle da und wir sind für alle da. Als Patriarch, Bischöfe und Priester sind wir für alle da, um Christen und Muslimen zu dienen. Wie schön ist es, unseren muslimischen Brüdern Freundschaft, Solidarität und Unterstützung zu zeigen. Wir müssen mit ihnen für ein gemeinsames Leben in Frieden und Harmonie zusammenarbeiten", heißt es wörtlich.
Im Blick auf das von Papst Franziskus ausgerufene "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" betont Sako, die Barmherzigkeit müsse der Weg sein, um die Anwesenheit Gottes in der Welt zu bezeugen. Die "Tür der Barmherzigkeit" müsse immer geöffnet sein.
Das irakische Kirchenoberhaupt hatte in der Vorwoche Niederösterreich und Wien besucht und u.a. einen großen Gottesdienst mit den in Österreich lebenden christlichen Flüchtlingen aus seiner Heimat gefeiert. Patriarch Sako unterstrich dabei die Bedeutung des Strebens nach Einheit und Einmütigkeit für die Sicherung des Existenzrechts der Christen im Nahen Osten. Als Hirte sehe er es als seine Aufgabe an, inmitten des "Volkes Gottes" unbeirrbar auf dem Pilgerweg des Glaubens voranzuschreiten.
Stiftung Pro Oriente