Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wünscht sich, dass das Pontifikat von Papst Franziskus noch lange anhält.
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wünscht sich, dass das Pontifikat von Papst Franziskus noch lange anhält.
"Europa steht neu zur Debatte, es ist nicht ausgemacht, dass die EU bleibt".
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wünscht sich, dass das Pontifikat von Papst Franziskus noch lange anhält: "Ich hoffe, dass wir in diesen Jahren einen Weg gehen können, mit dem die ganze Kirche sich auf das 21. Jahrhundert hin entfaltet", sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstag, 10. März 2018 in Rosenheim. Am Dienstag jährt sich die Wahl von Franziskus zum Oberhaupt der Katholiken zum fünften Mal. Marx äußerte sich anlässlich der Vollversammlung des Diözesanrats der Katholiken der Erzdiözese München und Freising.
Freilich könne man nicht erwarten, "dass in fünf Jahren alles so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe", sagte der Kardinal. Die Kirche ist seinen Worten zufolge eine komplexe, große Gemeinschaft, verstreut und vereint zugleich. "Es ist nicht immer einfach, alle mitzunehmen." Dabei gelte es zu beachten, "dass wir nicht allein sind auf der Erde, wir Deutschen mit unseren Vorstellungen". Gleichwohl seien die päpstlichen Dokumente "Leitplanken und Ermutigung, auf der Ebene der Bischofskonferenz voranzugehen".
Mit Blick auf das Ende seiner Amtszeit als Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) zeigte sich Marx sorgenvoll über die Zukunft der Europäischen Union und des Friedens zwischen den Völkern. "Europa steht neu zur Debatte, es ist nicht ausgemacht, dass die EU bleibt." Bei der Münchner Sicherheitskonferenz habe er wahrgenommen, "dass eine Atmosphäre des Misstrauens der Völker untereinander, auch in Europa, zugenommen hat".
Darüber hinaus sprach sich Marx gegen eine Aufweichung oder Abschaffung des Verbots der Werbung für Schwangerschaftsabbruch aus: "Abtreibung ist rechtswidrig, Werbung kann nicht in Frage kommen". Mit dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche, dem bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sei er sich einig darin, dass die Rechtslage nicht verändert werden dürfe.