Erstes Interview von Kardinal Christoph Schönborn nach seinem Krankenhausaufenthalt.
Erstes Interview von Kardinal Christoph Schönborn nach seinem Krankenhausaufenthalt.
"Wir brauchen einfach das Miteinander". Wiener Erzbischof im ersten Interview nach seinem Krankenhausaufenthalt mit "radio klassik Stephansdom" .
Kardinal Christoph Schönborn hat im Vorfeld zu den für September geplanten Nationalratswahlen an Österreichs Politiker appelliert, konstruktiv und gut miteinander zusammenzuarbeiten. "Wir brauchen einfach das Miteinander und ich hoffe, dass unsere Politiker das begreifen, es gibt so viel, was man miteinander tun kann für das Wohl unseres Landes und der Menschen", sagte Kardinal Schönborn am Freitag, 7. Juni 2019 im Interview mit "radio klassik Stephansdom".
Zuversichtlich stimmt den Kardinal auch das Handeln von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, den er für dessen Ruhe und Zuversicht bewundere. Van der Bellen habe sich direkt an die Menschen im Land gewandt und entdramatisiert, aber ohne die Situation zu verharmlosen. Nun gelte es die positiven Kräfte im Land zu stärken, so Kardinal Schönborn, denn das Negative sei immer nur ein kleiner Teil eines viel größeren Guten.
Zu seiner körperlichen Verfassung meinte der Kardinal: "Ich habe den Eindruck, dass der Körper sich wieder erholt, nur man muss ihm Zeit lassen." Insofern sei der Genesungsprozess für ihn auch eine Art Geduldsübung. Größtes Vertrauen hat er den behandelnden Ärzten im Spital der Barmherzigen Brüder ausgesprochen. Bewegt hätten ihn auch die vielen Genesungswünsche, die ihm Menschen weltweit zukommen hatten lassen. Eine Kraftquelle während seiner Zeit im Krankenhaus sei ihm stets auch das Gebet gewesen. Beten wolle er besonders für jene Menschen, die an chronischen Erkrankungen leiden, ohne Chance auf Heilung oder Besserung.