Papst Franziskus: "Aber selbst wenn alles dunkel erscheint wie in diesen Monaten der Pandemie, schickt der Herr weiterhin Engel, um uns in unserer Einsamkeit zu trösten"
Papst Franziskus: "Aber selbst wenn alles dunkel erscheint wie in diesen Monaten der Pandemie, schickt der Herr weiterhin Engel, um uns in unserer Einsamkeit zu trösten"
Von Franziskus ausgerufener kirchlicher "Welttag der Großeltern und älteren Menschen" heuer am 25. Juli.
Papst Franziskus hat zum bevorstehenden "Welttag der Großeltern und älteren Menschen" mehr Solidarität mit Senioren gefordert. Diese dürften gerade in Pandemie-Zeiten nicht "beiseitegeschoben" werden, schreibt er in einer am Dienstag veröffentlichten Botschaft. Zugleich ermutigte er betagte Menschen, stets für Veränderungen offen zu bleiben. Ihn selbst habe "der wichtigste Ruf meines Lebens, der mich auf den Stuhl Petri brachte", erst im Ruhestandsalter erreicht, so der 84-jährige Papst.
Franziskus hatte den neuen Gedenktag Ende Jänner ausgerufen. Er soll jährlich am vierten Sonntag im Juli begangen werden. Premiere ist am 25. Juli, das aktuelle Motto lautet "Ich bin mit euch alle Tage" aus dem Matthäus-Evangelium. Ziel ist es, die Nähe der katholischen Kirche zu Senioren zum Ausdruck bringen, aber auch an deren Aufgabe für die Glaubenserziehung der jungen Generation zu erinnern. Seit 1991 findet bereits auf Initiative der Vereinten Nationen alljährlich am 1. Oktober ein "Tag der älteren Generation" statt.
In seiner Botschaft macht der Papst auf das traurige Schicksal zahlloser alter Menschen in der Corona-Krise aufmerksam. Viele seien erkrankt oder gar verstorben, andere aufgrund anhaltender Isolation vereinsamt. "Aber selbst wenn alles dunkel erscheint wie in diesen Monaten der Pandemie, schickt der Herr weiterhin Engel, um uns in unserer Einsamkeit zu trösten", so der Papst.
Besonderer Ablass
Genau das ist laut Franziskus der Sinn des neuen Welttags: Dieser solle dazu beitragen, das soziale Leben langsam wiederaufzunehmen. "Mögen alle Großeltern, jeder ältere Mensch - vor allem diejenigen von uns, die besonders einsam sind - den Besuch eines Engels erhalten!" Umarmungen und Besuche seien ungemein wichtig. Umso trauriger stimme es ihn, dass es vielerorts immer noch Einschränkungen gebe, die solche Kontakte verhinderten.
Um ein Umdenken zu bewirken, gewährt der Vatikan am 25. Juli unter bestimmten Voraussetzungen einen vollkommenen Ablass, also den Erlass aller zeitlichen Sündenstrafen. Die Regelung gilt beispielsweise für Gläubige, "die sich an diesem Tag persönlich oder virtuell Zeit nehmen für ältere Menschen".
Den Diözesen weltweit gibt das vatikanische Familiendikasterium für die Aktion inmitten des "Amoris-laetitia-Familienjahres" Ideen zur würdigen Gestaltung an die Hand. Eine entsprechende Broschüre mit "pastoralen Leitlinien" kann auf der Website der Kurienbehörde heruntergeladen werden. Ihr Leiter, Kardinal Kevin Farrell, hob bei einer Pressekonferenz am Dienstag die spezielle Bedeutung des Senioren-Welttags hervor. "Wir haben ihn wirklich gebraucht", sagte er. Alt und Jung sollten nach einem entbehrungsreichen Jahr gemeinsam feiern. Nach den dramatischen Monaten der Pandemie sei es nun an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen.