Die diesjährige Encuentro-Fachtagung schuf Raum für echte Begegnungen und unterstrich die Bedeutung globaler Partnerschaften als gemeinsame Lernorte.
Von einer „Kultur der Begegnung“ spricht Papst Franziskus im aktuellen synodalen Prozess auf weltkirchkicher Ebene. Die Erzdiözese Wien begann diesen Weg 2021 als "Glaubens-, Lern- und Solidargemeinschaft" mit Partnerdiözesen in Ecuador, Kenia und den Philippinen. Am 11. November 2023 fand in Wien im Rahmen der Weltkirchen-Fachtagung „Encuentro“ eine Begegnung statt. Als Veranstalter fungierte "Kirche im Dialog" in Zusammenarbeit mit der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit.
Die Tagung bot Raum für intensiven Austausch, besonders zwischen den Bischöfen aus den Partnerdiözesen und den Teilnehmenden. Im Fokus standen die Lebensrealitäten und die notwendigen Herzens- und Geisteskompetenzen, um einander zu verstehen. Der Nord-Süd-Dialog betonte die Bedeutung engerer Verbindungen zu Akteuren im globalen Süden und die Notwendigkeit von Süd-Süd-Beziehungen. Die Zivilbevölkerung als politische Akteure zu begreifen, wurde als entscheidender Schritt für Veränderungen im Handeln hervorgehoben.
In Workshops am Nachmittag wurde die Rolle der Frau in der weltkirchlichen Partnerschaft thematisiert. Die Frage, wie Beziehungen auf Augenhöhe zwischen Ortskirche, katholischen Migrant:innengemeinden und kirchlichen Partnern im globalen Süden gelebt werden können, stand im Mittelpunkt. Die Herausforderungen interkultureller Zusammenarbeit wurden offen diskutiert, um eine Basis für Verständnis und Respekt zu schaffen.
Partnerschaft lebt durch die Menschen, und das Wechseln der Perspektive wurde als Schlüssel für das Verständnis der Lebensrealität des Anderen betrachtet. Das Bild des "Ausziehens der Schuhe" wurde als Ausdruck genannt, um dem Anderen auf Augenhöhe zu begegnen. Lokal in Wien könnte die strukturelle Einbindung anderssprachiger katholischer Gemeinden in Pfarrverbände ein Schritt sein, der die Zusammengehörigkeit der weltkirchlichen Gemeinschaft innerhalb der Erzdiözese Wien stärkt.
Das Besondere der Encuentro-Fachtagung war die Einbindung aller drei Partnerdiözesen und die Möglichkeit des persönlichen Kennenlernens. Der Abschlussgottesdienst in der Konzilsgedächtniskirche, geleitet von Weihbischof Franz Scharl, spiegelte die kulturelle Vielfalt katholischen Lebens in Wien wider.
Die Tagung bildete den Auftakt für ein Besuchsprogramm unter Einbindung verschiedener Pfarren in der Erzdiözese Wien. Mit knapp 100 Teilnehmer:innen markierte sie einen weiteren Schritt in der globalen Partnerschaft und setzte Impulse für eine lebendige Kultur der Begegnung und des Verstehens.