Trotz leichter Verbesserungen bleibt die Lage in Syrien angespannt. Wiener Priester berichtet: Angst vor ungewisser Zukunft, aber Hilfe durch Sozialläden und Projekte möglich.
Die Lage in Syrien bleibt weiterhin von großer Unsicherheit geprägt, doch humanitäre Unterstützung vor Ort ist möglich und dringend notwendig. der griechisch katholische Priester Hanna Ghoneim aus Wien hat kürzlich seine Heimat Syrien besucht und berichtet von einer nach wie vor angespannten Situation. Trotz allgemeiner Fortschritte nach einem politischen Wechsel ist die humanitäre Not tiefgreifend, und die Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen beim Wiederaufbau. Der Geistliche betonte, dass in vielen Begegnungen die Angst der Bevölkerung vor einer ungewissen Zukunft deutlich zu spüren war. Insbesondere unter jungen Familien ist der Wunsch, das Land zu verlassen, stark ausgeprägt.
Positiv ist die teilweise Rückkehr einer regelmäßigeren Stromversorgung, jedoch wird dies durch eine Verzehnfachung der Strompreise überschattet, was vor allem einkommensschwache Familien hart trifft. Die politische Situation wird als unklar und instabil bewertet. Besonders kritisch ist die Lage im Nordosten und Süden des Landes, wo es weiterhin an Strom, Wasser und medizinischer Versorgung mangelt.
Trotz einer hohen Arbeitslosenquote, die auch gut ausgebildete Fachkräfte betrifft, und dem Ausbleiben spürbarer Effekte von Sanktionslockerungen, können Hilfsorganisationen ihre Projekte durchführen. Die bürokratische Belastung für Helfende wurde sogar als geringer beschrieben.
Lokale Hilfsprojekte, die sowohl der christlichen Minderheit als auch vielen Muslimen zugutekommen, konzentrieren sich auf essenzielle Bereiche. Dazu gehören die Unterstützung von Binnenflüchtlingen bei Miet- und Energiekosten, Bekleidungshilfe und die Vermittlung ärztlicher Versorgung. Ein wesentlicher Pfeiler ist eine Großbäckerei, die günstiges und hochwertiges Brot für Bedürftige herstellt.
Aktuelle Initiativen zielen darauf ab, Sozialmärkte zu etablieren, um den Zugang zu verbilligten Lebensmitteln zu sichern. Zudem gibt es Pläne zur Einrichtung eines Ärztezentrums, um den Ärmsten eine kostenlose medizinische Behandlung zu ermöglichen, da viele Menschen aus Geldmangel Behandlungen bis zur letzten Minute aufschieben.
(Spendenkonto: Korbgemeinschaft, IBAN: AT94 2011 1828 5755 6000, Infos: www.korbgemeinschaft.at)