Premiere -90 Personen verschiedener kirchlicher Orte Wiens trafen sich, um den Grundauftrag der Diözese zu beleben: "Wir bringen Menschen mit Jesus in Beziehung."
Rund 90 Personen kamen am vergangenen Freitag im Wiener Priesterseminar zusammen, um sich gemeinsam mit dem Grundauftrag der Kirche in unserer Diözese zu beschäftigen: „Wir bringen Menschen mit Jesus in Beziehung.“ Die Zusammensetzung der Teilnehmer („erweitertes Vikariatsratstreffen“) war eine Premiere: Zu den Räten der drei Vikariate – die hauptsächlich die Arbeit in den Pfarren abbilden - wurden auch Vertreter anderer „kirchlicher Orte“ eingeladen: aus der kategorialen Seelsorge, aus den Schulen, den anderssprachigen Gemeinden usw. Denn, wie der designierte Erzbischof Josef Grünwidl an diesem Abend kommentierte: „Jeder ist ja immer in Gefahr, immer nur im eigenen Kontext zu denken. So zeigt sich die Kirche aber viel bunter und vielfältiger, als wir das vielleicht sonst im Blick haben.“
Das Hauptthema des Abends war der Grundauftrag und die vier dazu von der Diözesanleitung vorgelegten Haltungen: „Das machen wir großzügig und gastfreundlich“, „Dazu streben wir nach Exzellenz“, „Dabei schauen wir mit Gottvertrauen nach vorne“ und „Damit fangen wir bei uns selber an“. Was bedeutet das – für mich, für meine Wirkungsstätte, für den Bereich, in dem ich arbeite und für die ganze Erzdiözese? Der Austausch fand auf Achtertischen in der auch in den letzten Bischofssynoden in Rom praktizierten synodalen Weise statt: ein Statement von jedem Teilnehmer am Tisch, dann Nachsinnen und Hören auf den Geist in Stille, dann eine Reflexion jedes Teilnehmers auf das Gehörte, dann wieder Stille und dann ein kurzer gemeinsamer Ergebnistext. Ein Fotoprotokoll der Ergebnisse – leider nur in Stichworten, die nicht die Fülle der Gedanken widergeben können – finden Sie
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Josef Grünwidl gab danach ein erstes Feedback aus seiner Sicht. Das Erste und Wichtigste sei die Gottesfrage: „Junge Menschen fangen mit dem christlichen Gott, der als Person ansprechbar ist, nicht mehr viel an. Gelingt es uns, Menschen mit unserer Botschaft von Jesus Christus dem Erlöser zu erreichen?“ Unter den vier Haltungen hob er vor allem jene des auf Gott vertrauenden Nach-Vorne-Schauens hervor: „Gesellschaftlich ist derzeit das große Thema: Angst, Frust, Sorgen. Manche werden aggressiv, wenn sie an die Zukunft denken. Das große Thema für uns muss daher heißen: Hoffnung und Gottvertrauen ausstrahlen. Aus dem Glauben leben, dass uns jemand begleitet, auch wenn es schlecht ausschaut – und ich möchte meinen Beitrag leisten.“
Pastoralamtsleiter Markus Beranek umriss die zeitliche Perspektive des Leitbildprozesses: Bis 15. April sollen sich die Gremien und Teams aller Diözesanebenen mit diesem Auftrag beschäftigen und Resonanz geben, Differenzen aufzeigen, ihn mit Erfahrungen erfüllen. Ein Onlinetreffen dazu soll am 19. Mai stattfinden, sodass am 12. Juni bei einem Tag der Räte das Feedback zusammengefasst werden kann und die Diözesanleitung im September 2026 ein neues, konkretisiertes Leitbild verabschieden kann, aus dem sich dann strategische Ziele und Aufgaben ableiten lassen. Materialien zur Beschäftigung mit dem Grundauftrag und den vier Haltungen gibt es für unterschiedliche Anwender – von der Pfarre bis zu jenen Teilen der Diözesanverwaltung, die nicht direkt in der Seelsorge tätig sind – hier