Der amtierende Bischof der Diözese LinzLudwig Schwarz und sein neu ernannter Nachfolger Manfred Scheuer beim Pressetermin in Schloß Puchberg bei Wels.
Der amtierende Bischof der Diözese LinzLudwig Schwarz und sein neu ernannter Nachfolger Manfred Scheuer beim Pressetermin in Schloß Puchberg bei Wels.
Designierter Linzer Bischof stellte sich mit amtierenden Bischof Schwarz der Presse.
"Ich gehe nach Oberösterreich mit einem Grundvertrauen und mit der Zuversicht, dass der Geist Gottes uns lebendig macht." Mit diesen Worten hat sich Bischof Manfred Scheuer am Mittwochabend, 18. November 2015 bei einer Pressekonferenz in Schloss Puchberg bei Wels als neu ernannter Linzer Diözesanbischof vorgestellt, wie die Diözese berichtete.
Bischof Manfred Scheuer trat gemeinsam mit dem noch amtierenden Bischof Ludwig Schwarz vor die Presse. Dieser zeigte sich hocherfreut über seinen Nachfolger. Er könne nun beruhigt dem Ruhestand entgegenblicken und die Leitung der Diözese Linz vertrauensvoll in die Hände seines Nachfolgers legen, so Schwarz.
"Meine Aufgabe in Linz wird ein Hineinwachsen sein", sagte Bischof Scheuer: "Ich muss viele Menschen kennenlernen - auch wenn ich Oberösterreicher bin, ist für mich die Diözese in gewisser Weise Neuland." Er verspüre "den Zauber des Anfangs, aber auch eine gewisse innere Unsicherheit". Er vertraue aber darauf, "dass es gut gehen wird", auch wenn sicher nicht alles harmonisch laufen werde, so Scheuer. Denn: "Die Diözese Linz ist besser als ihr Ruf - oder als das, was von außen über sie gesagt wird."
Er wollle aber jedenfalls "gut Abschied nehmen" von der Diözese Innsbruck, um sich auch bestmöglich auf seine neue Aufgabe einlassen zu können. Die Amtsübernahme solle deshalb auch erst in rund zwei Monaten erfolgen.
Bischof Scheuer wollte bei der Pressekonferenz auch weniger über seine Person sprechen, als aktuelle Ereignisse thematisieren: "Die Bilder von den Opfern der barbarischen Terroranschläge in Paris, die Toten, die Verwundeten und deren Angehörige sind uns in diesen Tagen stark präsent. Nahe sind auch die vielen Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Zerstörung und Not bei uns Zuflucht suchen." Demgegenüber seien Personalentscheidungen und Bischofsernennungen sekundär und marginal, so Scheuer. Wesentlich mehr als seine Ernennung beschäftige ihn momentan auch der Tod von Professor Gunter Janda, einer prägenden Persönlichkeit seiner Kinder- und Jugendzeit und sein väterlicher Begleiter, dessen Begräbnis Scheuer am kommenden Samstag halten wird.
Bischof Schwarz würdigte seinen Nachfolger als guten Hirten, dem gerade auch Menschen in Not und am Rande der Gesellschaft ein besonderes Anliegen seien. Besonders hob Schwarz auch die Rolle Scheuers als Postulator im Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter hervor. Wörtlich sagte Schwarz: "Ich durfte bei meinem Amtseintritt 2005 eine lebendige Diözese übernehmen, die nah bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft ist. Meinen Dienst als Bischof habe ich immer gern ausgeübt und ich freue mich auch auf die verbleibenden Wochen, in denen ich dieses Amt noch innehabe. Nun, da ich weiß, wer mich im bischöflichen Amt ablösen wird, kann ich beruhigt dem Ruhestand entgegenblicken, in dem ich aber weiterhin seelsorgliche Dienste übernehmen werde."
Erst vor wenigen Tagen hatte Bischof Schwarz durchblicken lassen, dass er auch nach seiner "Pensionierung" in der Diözese Linz bleiben wolle. Am liebsten wäre ihm eine Seelsorge-Aufgabe in einer salesianischen Einrichtung, etwa im Schulzentrum der Don-Bosco-Schwestern in Vöcklabruck. Ihm liege schließlich die Jugend besonders am Herzen, so Schwarz vor dem Pastoralrat der Diözese Linz.