Papst Franziskus mahnt in der Messe "nicht zu schwätzen".
Papst Franziskus mahnt in der Messe "nicht zu schwätzen".
Generalaudienz am Mittwoch, 15. November 2017.
Papst Franziskus hat am Mittwoch in der Generalaudienz erneut ein Verhalten kritisiert, das die Sonntagsmesse zu einem "Spektakel" macht. Er setzte seine Katechesenreihe über die Eucharistiefeier fort. Schon vor einer Woche hatte er gefordert, dass die Messe nicht der Ort für Foto- oder Videoaufnahmen mit Mobiltelefonen sei. Diesmal ging es um das Schweigen in der Versammlung.
"Wenn wir zur Messe gehen, kommen wir manchmal fünf Minuten früher an und beginnen, mit den Leuten um uns herum zu tratschen. Aber es ist nicht der Moment zu schwätzen - es ist der Moment zum Schweigen, um sich auf den Dialog vorzubereiten, es ist der Moment, um im Herzen die Begegnung mit Jesus vorzubereiten", appellierte er in der zweiten Katechese des neuen Zyklus der wöchentlichen Überlegungen über die Eucharistie.
Im Gespräch mit Tausenden von Menschen, die auf dem Petersplatz versammelt waren, betonte der Papst, dass das Schweigen "bei liturgischen Feiern sehr wichtig ist". Die Tipps des Papstes zum Beten umfassen auch die Bescheidenheit, die Zuversicht und das Vertrauen in Gott sowie das Staunen. "Ich frage: Lassen wir uns beim Gebet erstaunen oder glauben wir, Beten bedeute wie Papageien mit Gott zu sprechen?", fragte er die Besucher seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Beten heiße, das Herz für die Überraschungen Gottes zu öffnen. "Die Begegnung mit dem Herrn ist immer innig, nicht wie im Museum. Es ist ein lebhaftes Treffen, wir gehen in die Messe, nicht ins Museum", so der Papst.
Franziskus mahnte, sich nicht in einer Vielzahl von Aktivitäten und Projekten zu verlieren. "So verlieren wir am Ende das aus den Augen, was grundlegend ist: unser Leben im Herzen, unser spirituelles Leben, unser Leben, das die Begegnung mit Gott im Gebet ist." Gott erwarte keinen perfekten Menschen bei dieser Begegnung, er liebe die Menschen mit all ihren Schwächen.
Flotte Flitzer nutzt Papst Franziskus selbst eher selten - er versteigert sie lieber, um Menschen in Not zu helfen. So kommt demnächst nach Angaben des Vatikan ein Lamborghini, Modell "Huracan", unter den Hammer, den Franziskus vor seiner Generalaudienz am Mittwoch von dem italienischen Sportwagenhersteller geschenkt bekam.
Mit dem Erlös der Versteigerung im Londoner Auktionshaus Sotheby's wolle der Papst drei Initiativen unterstützen: Ein Hilfsprojekt für Frauen, die Opfer von Menschenhandel und Prostitution wurden, den Wiederaufbau christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene im Irak, sowie Ärzte, die bedürftige Kinder und Frauen in Afrika behandeln.