Der 8. Dezember fällt heuer auf einen Samstag.
Der 8. Dezember fällt heuer auf einen Samstag.
Wiener Erzbischof zu Maria Empfängnis im Stephansdom. Tiefere Sinn des Festtages vielen nicht mehr präsent.
Der von den Nazis verbotene und nach dem Weltkrieg per Volksabstimmung wieder eingeführte Festtag Maria Empfängnis sei zwar "tief verwurzelt in der Geschichte Österreichs", sein tieferer Sinn sei vielen heute aber nicht mehr präsent. Kardinal Christoph Schönborn bedauerte beim Hochamt am Samstag, 8. Dezember 2018 im Wiener Stephansdom, dass der "drängende Geschäftssinn" den Marienfeiertag "durchlöchert" habe.
Wer Menschen heute auf der Straße nach dem Hintergrund des Festtages frage, werde wohl meist nur Achselzucken ernten oder die Vermutung hören, dass es um Jesu Empfängnis geht, so der Wiener Erzbischof. Er erzählte die Geschichte der damals 14-jährigen, in ärmsten Verhältnissen aufgewachsenen Analphabetin Bernadette Soubirous, die 1858 insgesamt 18 Marienerscheinungen hatte, die Lourdes zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsziele in Europa machten.
Ihn selbst ziehe es immer wieder in diesen Ort nördlich der Pyrenäen, sagte Kardinal Schönborn, und er frage sich, was das Geheimnis Marias ist, die bis heute so viele Menschen auf der Welt in ihren Bann zieht. Seine Antwort: Die durch Gottes Gnade ohne den Makel der Erbsünde geborene Gottesmutter ist "frei von sich selber" - anders als sonstige Menschen, die geprägt seien von ihrer Verkettung mit Schuld, Leid und Defiziten und von der Tendenz, immer ihr Ich in den Mittelpunkt zu stellen. Je mehr ein Mensch offen ist für Gott und für den Nächsten, desto anziehender wird er oder sie, betonte der Kardinal mit Blick auf Maria.
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