Präsident der Europäischen Komission Jean-Claude Jucker.
Präsident der Europäischen Komission Jean-Claude Jucker.
EU-Kommissionspräsident traf mit in Brüssel tagenden EU-Bischöfen, unter ihnen auch Österreichs "Europa-Bischof" Ägidius Zsifkovics, zusammen
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat dazu aufgerufen, die katholische Soziallehre wieder mehr in den Blick zu nehmen. "Ich will, dass wir die Werte und Leitprinzipien der Soziallehre der Kirche wiederentdecken", sagte er am Donnerstag beim Besuch der katholischen EU-Bischofskommission ComECE in Brüssel.
Die seit Mittwoch zum ComECE-Frühjahrstreffen versammelten Vertreter der Bischofskonferenzen aus den EU-Staaten, unter ihnen Österreichs "Europa-Bischof" Ägidius Zsifkovics, betonten im Gespräch mit Juncker, dass es wichtig sei, den Menschen ins Zentrum der EU-Politik zu stellen. Zudem diskutierten sie mit ihm über die Digitalisierung, den Klimawandel und die Migration. Laut den Bischöfen ist es wichtig, den einen europäischen Dialog zu fördern, um aktuellen Herausforderungen in der EU zu begegnen.
Die EU-Bischöfe tagen seit Mittwoch bis Freitag in Brüssel. Ein zentrales Thema der Vollversammlung sind die im Mai bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament. Der ComECE-Vorsitzende Erzbischof Jean-Claude Hollerich rief am Mittwoch vor Medienvertretern in Brüssel insbesondere junge Menschen zur Teilnahme an der Europawahl auf. "Es ist die Zukunft der Jugendlichen, die durch diese Wahlen festgelegt wird", sagte der Luxemburger Erzbischof. Die Wahl sei wichtig, damit Europa, das seit mehreren Jahrzehnten den Frieden sichere, auch künftig eine Rolle spiele.
Am Mittwoch befasste sich die ComECE-Vollversammlung unter anderem mit dem Projekt eines katholischen Austauschprogramms in Europa, das den Namen "Schuman-Encounters" (Schuman-Begegnung) tragen soll. Der Franzose Robert Schuman (1886-1963) war einer der Gründerväter der Europäischen Union.