Der Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat Christen zu Weihnachten dazu ermutigt, sich den „Stil von Bethlehem“ zu eigen zu machen.
Der Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat Christen zu Weihnachten dazu ermutigt, sich den „Stil von Bethlehem“ zu eigen zu machen.
Dies bedeutet, "in Stille, ohne Aufhebens und ohne Lärm zu arbeiten, wie es mit Geburt Jesu geschehen ist".
Der Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat Christen an Weihnachten dazu ermutigt, sich den "Stil von Bethlehem" zueigen zu machen. Dies bedeute, "in Stille, ohne Aufhebens und ohne Lärm zu arbeiten, wie es mit der Geburt Jesu geschehen ist, um das Licht der Herrlichkeit Gottes überall dort zu bringen, wo es einen Schatten der Dunkelheit gibt", sagte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land in seiner Predigt in der Mitternachtsmesse am 24. Dezember 2019 in der Katharinenkirche in Bethlehem.
Während an Weihnachten die ganze Welt auf Bethlehem schaue, bedeute der Gang nach Bethlehem die Annahme des Stils Jesu, wie ihn seine Geburt erzähle: "auf normale Weise, ohne Aufhebens, ohne Werbung, ohne Ehrungen", so Pizzaballa. Diesen Stil anzunehmen bedeute, "das Schicksal eines jeden Menschen als das eigene anzunehmen" und "sich über die Wunden zu beugen und sie zu pflegen, die durch Ungerechtigkeit, Hass und Ressentiments verursacht werden". Zuallererst bedeute es aber, "dem Licht von Bethlehem zu erlauben, uns zu erleuchten, unsere Augen und unser Herz. Wir können kein Licht bringen, wenn wir es nicht zuerst empfangen haben".
Der Italiener rief dazu auf, sich nicht von Ängsten leiten zu lassen. Ermüdung und Resignation angesichts der Spaltungen und Ungerechtigkeiten machten es ebenso schwierig, den "Bethlehem-Stil" anzunehmen wie die Weigerung, die Existenz anderer zu akzeptieren, "seien es Juden, Muslime oder Christen".
Wenn es "in diesem unserem Land, das zerrissen und gespalten ist durch Politik, Religionen und so viel Hass" dennoch Menschen gebe, die einander trotz allem kennenlernen und Missverständnisse überwinden wollen, sei dies ein Beispiel, dass "der Stil von Bethlehem immer noch möglich ist".
Weihnachten bietet nach Worten des Leiters des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, die Chance, das Heilige Land als eine große Gemeinschaft wahrzunehmen. "Es wird deutlich und erfahrbar, dass alle dieselben Rechte und Pflichten teilen, dieselben Verantwortungen, dasselbe Leben, dass alle sich als Teil derselben Zivilgesellschaft fühlen", sagte der Italiener am Montagabend beim traditionellen Weihnachtsempfang des jordanischen Königs Abdullah II. für die Kirchenführer.
In einem komplexen Nahen Osten sei dies ein Beispiel, dem es zu folgen gelte, so Pizzaballa laut Redemanuskript. Das vergangene Jahr habe das Heilige Land vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, darunter die Wirtschaftskrise und das Problem der Arbeitslosigkeit, die viele Familien belasteten.
Pizzaballa kritisierte in seiner Ansprache die internationale Politik für Versuche, "neue Ideen hinsichtlich unserer Zukunft" einzubringen, die "nicht verbunden sind mit der Realität unseres Territoriums und seiner historischen und religiösen Traditionen". Aufgabe der christlichen Führer sei es, diese geschichtlichen Traditionen zu bewahren.
Der Franziskaner dankte Abdullah II. für seinen Einsatz für die heiligen Stätten und die religiösen Gemeinschaften in Jerusalem, deren Zukunft "in ihren Wurzeln und in ihrer Geschichte" liege. Insbesondere das Engagement des Königs für den interreligiösen Dialog sei ein ernsthaftes Engagement für Frieden und Mäßigung. Trotz der schwierigen Lage Jordaniens bleibe das Land "eine Oase im gesamten Nahen Osten" und ein "wahrer Treffpunkt für alle".
Der jordanische König bekräftigte laut Mitteilung des Königshauses seinerseits das Recht der Jerusalemer Kirchen, ihren Grundbesitz und ihre heiligen Stätten zu erhalten und frei Gottesdienst zu feiern. Der Schutz der Rechte von Muslimen und Christen in Jerusalem seien Pflicht und Erbe der Haschemiten.