Pfarrer Wolfgang Pucher freut sich auf die Errichtung des "Vinzi-Dorfs" in Wien-Meidling.
Pfarrer Wolfgang Pucher freut sich auf die Errichtung des "Vinzi-Dorfs" in Wien-Meidling.
Dorf für Obdachlose in Wien-Meidling soll bis Ende 2016 fertiggestellt werden.
Nach jahrelangem Ringen um den Bau eines "VinziDorf" - einer Dauerherberge für Obdachlose - in Wien starten nun nach Ostern die Bauarbeiten. "Wir beginnen nach Ostern mit den Vorarbeiten für den Bau, der bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll", kündigte Gudrun Posedu, Presse- und Öffentlichkeitsmitarbeiterin der "VinziWerke Wien", im Gespräch mit der "Wiener Zeitung" am Dienstag, 15. März 2016 an.
Mit Ende 2016 sollen die ersten der insgesamt bis zu 24 "sleeping roughs" - Inländer, die aufgrund ihres Verhaltens nicht in Obdachlosen-Einrichtungen aufgenommen werden - im Dorf einziehen.
Seit 2002 versuchen die "VinziWerke" nach Graz auch in Wien ein "VinziDorf" aufzubauen. Bisher scheiterte die Grundstückssuche zumeist am Widerstand der Anrainer oder politischer Entscheidungsträger. Auf einem 3.700 Quadratmeter großen Grundstück der österreichischen Lazaristenprovinz in Wien Meidling (Hetzendorferstraße) wird das Projekt jetzt Realität.
Die dorfähnliche Siedlung besteht aus 16 Wohnmodulen und acht Wohneinheiten. Das Besondere: Die Bewohner werden völlig getrennt einzeln untergebracht, sie haben eine eigene Schlafmöglichkeit sowie Stauraum für ihr persönliches Hab und Gut. Die Aufnahme im Dorf ist an keine Bedingungen geknüpft; es gibt dort weder Alkoholverbot noch eine strikte Hausordnung, wohl aber zwei Grundregeln: Es darf keinem anderen Gewalt zugefügt werden, und der Konsum von Drogen ist strengstens verboten.
Im Vorfeld der Bauarbeiten bittet Posedu um ehrenamtliche Unterstützung bei den ersten Ausräumungsarbeiten. Am kommenden Samstag, 19. März 2016 wird im "VinziBett" außerdem von 9.30 Uhr bis 15 Uhr ein Flohmarkt veranstaltet, dessen Reinerlös der Wiener Notschlafstelle zugutekommen wird.
Vinzenzgemeinschaft:
www.vinzi.at