Die vermutlich älteste Darstellung des Hl. Franz nördlich der Alpen - in der Wiener Minoritenkirche
Die vermutlich älteste Darstellung des Hl. Franz nördlich der Alpen - in der Wiener Minoritenkirche
Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE am 3.10. 2025
Morgen ist der Gedenktag des heiligen Franz von Assisi. Er ist einer der erstaunlichsten Heiligen. Das beginnt schon mit seiner außergewöhnlichen Lebensgeschichte. Franz stammte aus reichem Haus. Seine Eltern waren Tuchhändler, er ein eleganter, beliebter junger Mann. Die Begegnung mit einem Leprakranken veränderte sein Leben. Franz gibt sein teures Gewand und sein Erbe dem Vater zurück und lebt von da an in radikaler Armut. Bald schließen sich ihm viele an.
Die franziskanische Bewegung entsteht, die bis heute ausstrahlt.
Ein Beispiel: Morgen wird zum 100. Mal der Welttierschutztag gefeiert. Franziskus ist der Patron des Tierschutzes. An vielen Orten gibt es morgen Tiersegnungen. Franziskus liebte die ganze Schöpfung. Vor genau 800 Jahren, 1225, dichtete er seinen berühmten „Sonnengesang“, der Gott lobt für Sonne und Mond, für Wasser und Feuer, und selbst für den „Bruder Tod“.
Der verstorbene Papst Franziskus hat ihm zu Ehren diesen Namen gewählt. Sein Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung bleibt für uns alle ein Auftrag. Franz von Assisi war mehr als ein Öko-Heiliger. Die Geschwisterlichkeit aller Menschen hat er von Jesus gelernt und vorgelebt. Wie sehr brauchen wir sie heute!