Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE am 24.10. 2025
Heute vor einer Woche wurde es offiziell: Der neue Erzbischof von Wien heißt Josef Grünwidl! Das lange Warten auf meinen Nachfolger hat ein Ende. Groß sind die Freude und die Dankbarkeit, ganz stark die Zustimmung und das Interesse, in der Kirche, in der Politik, in den Medien. Für mich selber ist es ein großes Geschenk, die Erzdiözese Wien in guten Händen zu wissen. Ich kenne Josef Grünwidl schon seit vielen Jahren und glaube: Er ist der Richtige für diese Aufgabe!
Worin besteht seine Aufgabe? Zunächst die Zahlen: Er ist „Chef“ der Erzdiözese Wien mit über eine Million Katholiken, rund 1700 hauptamtlichen Mitarbeitenden, 1100 Priestern, vielen tausenden Ehrenamtlichen, in den Pfarren, der Caritas, den Vereinigungen. Der Erzbischof ist aber mehr als ein Manager. Seine Aufgabe ist es, den Glauben weiterzugeben, nicht die Asche, sondern das Feuer! Als Bischof steht er in einer langen Tradition, die über 2000 Jahre bis zu den Aposteln zurückreicht. Mein Nachfolger im Amt ist vor allem ein Nachfolger Jesu! Das verbindet ihn mit allen Gläubigen. Wir lernen voneinander, was es heißt, heute Christ zu sein, in der Vielfalt unserer Welt, in der großen Menschheitsfamilie.