Bei der Heiligen Messe für die Mitarbeiter in der Erzdiözese Wien erhielt Kardinal Christoph Schönborn von Wiener Pfadfindern das Friedenslicht aus Bethlehem überreicht.
Bei der Heiligen Messe für die Mitarbeiter in der Erzdiözese Wien erhielt Kardinal Christoph Schönborn von Wiener Pfadfindern das Friedenslicht aus Bethlehem überreicht.
Erzdiözese Wien soll das "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" als Chance besonders für "Versöhnung der Generationen" nutzen.
Kardinal Christoph Schönborn hat am Mittwoch, 23. Dezember 2015 die Mitarbeiter der Erzdiözese Wien aufgerufen, nicht nur mit Bangen in eine - mit Gewissheit nicht leichte - Zukunft zu blicken und auch nicht bei der Idealisierung der Vergangenheit stehenzubleiben, sondern das neue Jahr im Sinn des Papstes als "Zeit der Gnade und Barmherzigkeit" zu nutzen. "Um dich, mein Jesus, zu lieben, habe ich nur heute", zitierte Kardinal Schönborn bei der Mitarbeiter-Messe im Stephansdom am letzten Arbeitstag vor Weihnachten ein Wort der heiligen Therese von Lisieux.
Es gebe zu Recht die besorgte Frage "Was kommt auf uns zu? Was wird aus der Kirche? Was wird aus der Diözese?", so der Kardinal. Ein Freund habe ihm diesbezüglich gesagt, dass "wir wahrscheinlich jetzt in der Guten Alten Zeit leben". In einigen Jahren "wird man auf die Zeit heute zurückblicken, und man wird das sagen". Er wolle "kein Unglücksprophet" sein, so der Wiener Erzbischof, aber es lasse sich mit Sicherheit sagen, "die Zeit wird schwerer".
Wenn deshalb viele verklärt zurückblickten, sei dies verständlich und habe sogar etwas Berechtigtes, erklärte der Wiener Erzbischof. Er zitierte den Kulturphilosophen Egon Friedell: "Verklärung hat auch etwas Wahres. Weil das Positive behalten, das Negative vergessen ist." Sogar bei den biblischen Propheten wie Maleachi gebe es den "etwas verklärten Blick", erläuterte Kardinal Schönborn.
Für das kommende Jahr in der Erzdiözese Wien werde wichtig, dass das von Papst Franziskus im Advent eröffnete "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" - es dauert bis 20. November - als Chance ergriffen wird, insbesondere im Sinne einer "Versöhnung der Generationen". Der Kardinal verwies auf das Prophetenwort im Alten Testament: "Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern."
Kardinal Schönborn ermutigte die Mitarbeiter, dass "wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken, dass wir wissen, dass das Erbe uns trägt, und dass wir in der Gegenwart leben".