Die Studie macht deutlich, dass alle Jugendlichen – ob mit oder ohne Fluchterfahrung – ähnliche Bedürfnisse haben. Grundsätzliche Wünsche betreffen das Recht auf Bildung, den Arbeitsmarkt und auf Freizeitaktivitäten.
Die Studie macht deutlich, dass alle Jugendlichen – ob mit oder ohne Fluchterfahrung – ähnliche Bedürfnisse haben. Grundsätzliche Wünsche betreffen das Recht auf Bildung, den Arbeitsmarkt und auf Freizeitaktivitäten.
Diakoniedirektor Chalupka: Studie der Bundesjugendvertretung über Situation von UMF unterstreicht Dringlichkeit.
Den Ausbau adäquater Betreuungsplätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) hat die evangelische Diakonie gefordert. Anlass war die am Mittwoch, 3. Februar 2016 präsentierte Studie der Bundesjugendvertretung über die Situation von UMF in Österreich, die die Dringlichkeit von bereits mehrfach geforderten Maßnahmen unterstreiche, betonte Diakoniedirektor Michael Chalupka in einer Aussendung. "Die Studie macht deutlich, dass noch immer viele Jugendliche in ungeeigneten Massenquartieren des Innenministeriums untergebracht sind - ohne entsprechende Betreuung."
Viele der Betroffenen seien traumatisiert und trotzdem "vollkommen auf sich alleine gestellt". Es fehle an professioneller Betreuung, festen Tagesstrukturen aber auch am Zugang zu Bildung, zum Arbeitsmarkt und zu Freizeitaktivitäten. "Gerade Kinder und Jugendliche brauchen besonderen Schutz und Hilfe", unterstrich Chalupka.
Kritik übte der Diakoniedirektor insbesondere daran, dass minderjährige Asylsuchende anderen Kindern in Österreich nicht gleichgestellt seien; sie würden in Österreich "als halbe Kinder behandelt". Die UMF hätten weniger Rechte "und sind der öffentlichen Hand weniger wert", verwies Chalupka auf die Differenz zwischen den Tagsätzen in der UMF-Betreuung und jene in der Kinder- und Jugendhilfe. "Es ist höchste Zeit, dass Österreich die UN-Kinderrechtskonvention einhält. Es gibt keine 'halben Kinder'."