Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 7. Februar 2018 in der vatikanischen Audienzhalle.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 7. Februar 2018 in der vatikanischen Audienzhalle.
Papst fordert auch Ende des Menschenhandels sowie legale Einreisewege für Flüchtlinge und Migranten.
Papst Franziskus hat die Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang gewürdigt: "Möge Olympia ein großes Fest der Freundschaft und des Sports sein!", sagte er am Mittwoch, 7. Februar 2018 zum Ende seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan.
Zugleich grüßte er die Teams aus 92 Ländern und erneuerte seinen Friedensaufruf. Es müsse "jegliche Initiative zur Förderung von Frieden und Begegnung zwischen den Völkern" unterstützt werden.
Die Tatsache, dass die verfeindeten Länder Nord- und Südkorea für die Zeit der Spiele eine Waffenruhe vereinbart hätten und "unter einer Flagge in einem gemeinsamen Team" antreten würden, mache Hoffnung, "auf eine Welt, in der sich Konflikte friedlich im Gespräch lösen lassen und in gegenseitigem Respekt, wie es uns der Sport lehrt", so der Papst.
Bei der Generalaudienz forderte der Papst erneut ein Ende des Menschenhandels sowie legale und sichere Einreisewege für Flüchtlinge und Migranten. Diese Menschen nutzten aufgrund "nur weniger legaler Einreisemöglichkeiten" andere Wege, wo sie "oft Missbrauch jeder Art", Ausnutzung und Sklaverei ausgesetzt seien, sagte das Kirchenoberhaupt. Kriminelle Organisationen nutzten solche illegalen Migrationsrouten, um Opfer des Menschenhandels ins Land zu holen, so Franziskus. "Deshalb rufe ich alle auf, Bürger und Institutionen, die Kräfte zu vereinen, um Menschenhandel zu verhindern und den Opfern Schutz und Hilfe zu garantieren." Der Papst äußerte sich anlässlich des katholischen Welttags gegen Menschenhandel am morgigen Donnerstag. Dieser steht 2018 unter dem Motto: "Migration ohne Menschenhandel. Ja zur Freiheit! Nein zu Menschenhandel!".
Bei den 23. Olympischen Winterspiele, die an diesem Freitag in Pyeongchang eröffnet werden, ist auch der Vatikan mit einer Delegation bei der Eröffnungsfeier vertreten. Zudem wurde der Vatikan 2018 erstmals auch zur Teilnahme an der Generalversammlung des Olympischen Komitees eingeladen.
Bereits zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war 2016 eine Vatikan-Delegation gereist. Bisher nehmen zwar keine Vatikan-Sportler an Olympischen Spielen teil; es gibt jedoch Kooperationen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Internationalen Olympischen Komitee, etwa im Bereich des Jugendsports. Geplant ist das etwa bei den Olympischen Jugendspielen im Oktober in Buenos Aires.
Der internationale Gebetstag gegen Menschenhandel wird am 8. Februar gefeiert, weil dies der Gedenktag der heiligen Josephine Bakhita (1869-1947) ist. Die Ostafrikanerin aus dem Sudan wurde als Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte bis zu ihrem Tod am 8. Februar in Italien.