Die Lichterprozession zu Ehren der Gottesmutter mit einigen hundert Ministranten und Fackelträgern führte am Nachmittag des 8. Dezemeber vom Platz "Am Hof" zum Stephansdom.
Die Lichterprozession zu Ehren der Gottesmutter mit einigen hundert Ministranten und Fackelträgern führte am Nachmittag des 8. Dezemeber vom Platz "Am Hof" zum Stephansdom.
"Gott hat immer schon ein positives Vorzeichen vor das Leben jedes Menschen gesetzt", beim Festgottesdienst zum Hochfest "Maria Empfängnis".
Das Hochfest "Maria Empfängnis" erinnert daran, dass "jeder Mensch von Anfang an eine unabdingbare Würde hat", weil Gott mit der Empfängnis die unsterbliche Seele schafft und einstiftet. An diese fundamentale Glaubenswahrheit erinnerte Kardinal Christoph Schönborn am Sonntag, 8. Dezember 2013, beim Festgottesdienst im Stephansdom und bezeichnete die Empfängnis als "zeitlichen Anfang einer ewigen Existenz". Das kirchliche Hochfest am 8. Dezember bekenne nicht nur die "Vorweg-Erlösung von Maria". Es öffnet auch den Blick darauf, dass Gott immer schon ein positives Vorzeichen vor das Leben jedes Menschen gesetzt hat durch die Erlösung in Jesus Christus, so der Wiener Erzbischof.
Der menschliche Zeugungsakt "ist das wunderbarste Zusammenwirken von Gott und Mensch im natürlichen Bereich", betonte der Kardinal, der in seiner Predigt auch auf die Frage nach dem Bösen in der Welt einging. Die kirchliche Lehre von der Erbsünde mache deutlich, dass das Böse, weder von Gott geschaffen, noch seinen Ursprung in der Natur hat. Vielmehr komme es aus dem Fehlverhalten des Menschen. "Die Ursünde der Stammeltern, wurde zur Erbsünde der Menschen" - diese schwer zu begreifende Wahrheit sei letztlich die "einzige ernstzunehmende Erklärung des Bösen" auch im Vergleich zu allen philosophischen Erklärungsversuchen, so der Kardinal.
Das heutige Hochfest von der "ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria" sei ein "Lehrstück des Glaubens". "Maria ist frei von der Verstrickung ins Böse, weil sie vorweg erlöst ist aus Gnade", so Schönborn. Der 8. Dezember sei auch ein "frohes Fest" für alle Menschen, denn: "Kein Mensch kommt auf die Welt mit negativen Vorzeichen", weil Gott durch Jesus Christus immer schon vor jede Menschen ein positives Zeichen gesetzt habe, auch wenn das Leben dann von einer persönlichen Schuldgeschichte geprägt ist. Der Blick auf Maria könne helfen, diese Wahrheit zu erkennen, sagte der Kardinal.
Am Nachmittag beteiligten sich zahlreichen Gläubige an der von Kardinal Christoph Schönborn geleiteten "Immaculata-Feier" in der Wiener Innenstadt, die heuer das zehnte Mal in dieser Form stattfand. Nach einem Gebet bei der Mariensäule "Am Hof" führte die Lichterprozession zu Ehren der Gottesmutter mit einigen hundert Ministranten und Fackelträgern aus der ganzen Erzdiözese Wien und mit Blasmusik-Begleitung über den Graben zum Stephansdom. Nach dem Einzug in den Dom mit der Maria Pocs-Ikone folgte eine Marienvesper mit abschließendem Pontifikalsegen.