"Mein Gebet und das Gebet vieler Christen um den Frieden im Nahen Osten und um das Wohlergehen Israels wird in diesen Tagen und Wochen besonders intensiv sein."
"Mein Gebet und das Gebet vieler Christen um den Frieden im Nahen Osten und um das Wohlergehen Israels wird in diesen Tagen und Wochen besonders intensiv sein."
Das einwöchige jüdische Hauptfest beginnt am Freitag mit Sonnenuntergang. Paul Chaim Eisenberg geht als Wiener Oberrabbiner demnächst in Pension.
Zum letzten Mal in seiner bisherigen Funktion als Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde feiert Paul Chaim Eisenberg das jüdische Pessachfest, das am Freitagabend, 22. April 2016, beginnt. Kardinal Christoph Schönborn gratuliert dem Oberrabbiner und seiner Gemeinde und entsendete seine Segenswünsche - "von ganzem Herzen, mit Freude, aber auch mit etwas Wehmut angesichts Deines Abschiedes", so der Kardinal in seinem Schreiben.
Das Pessach-Fest, an dem Juden an die Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens erinnern, möge "ein starkes Zeichen und ein Quell der Hoffnung sein, für das Land der Väter, für ganz Israel", so Schönborn weiter. "Mein Gebet und das Gebet vieler Christen um den Frieden im Nahen Osten und um das Wohlergehen Israels wird in diesen Tagen und Wochen besonders intensiv sein."
Paul Chaim Eisenberg übernahm 1983 nach dem Tod seines Vater, Akiva Eisenberg, das Amt des Oberrabbiners der Wiener Israelitischen Kultursgemeinde. Demnächst geht Eisenberg in Pension. Im Juli 2016 wird ihm der gebürtige Belgier Ari Folger als Oberrabbiner nachfolgen.
Weltweit feiern mehr als 15 Millionen Juden ab Freitag, nach Sonnenuntergang das einwöchige Pessach-Fest. Pessach ist das Fest der Freiheit. Es erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei. Pessach (auch: Passah, Pascha) ist eines der wichtigsten Familienfeste.
Der Name des Pessach bedeutet auf Hebräisch "Vorüberschreiten". Er erinnert daran, wie die Israeliten in der Nacht vor ihrem Auszug aus Ägypten ihre Hauspfosten mit dem Blut von geschlachteten Lämmern markierten, so dass ihre Familien verschont blieben, während sonst alle Erstgeborenen im Land starben.
Die Speisenfolge für den sogenannten Seder-Abend am Montag ist seit mehr als 1.000 Jahren vorgegeben. Es werden sechs typische Speisen gereicht, die an die harte Zeit der Sklaverei in Ägypten erinnern. Das Bitterkraut steht beispielsweise für die Unterdrückung durch die Ägypter. Salzwasser, in das ein hartgekochtes Ei getunkt wird, ist den vergossenen Tränen nachempfunden. Vier Gläser Wein symbolisieren die vier göttlichen Verheißungen. Jede Familie rezitiert oder singt Texte aus der Haggada, einer rabbinischen Textsammlung über den Auszug.
Reden, Predigten, Texte und Zeitungsbeitrage von Kardinal Schönborn.