Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz eine unzureichende Ehevorbereitung in der katholischen Kirche kritisiert.
Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz eine unzureichende Ehevorbereitung in der katholischen Kirche kritisiert.
Papst nimmt Pfarrer in die Pflicht. Ein paar wenige Treffen in der Pfarre seien eine "Scheinvorbereitung" und reichten nicht aus für eine reife Entscheidung zur Ehe.
Papst Franziskus hat eine unzureichende Ehevorbereitung in der katholischen Kirche kritisiert. Ein paar wenige Treffen in der Pfarre seien eine "Scheinvorbereitung" und reichten nicht aus für eine reife Entscheidung. Die Verantwortung dafür falle auf den Pfarrer und den Bischof, sagte der Papst bei seiner wöchentlichen Generalaudienz am Mittwoch, 24. Oktobe 2018 in Rom. Es gehe um ein Sakrament und nicht um eine Formalität. Das ganze Leben drehe sich um die Liebe; "mit der Liebe spielt man nicht", sagte der Papst.
Jeder Mensch wolle bedingungslos geliebt werden, greife dabei aber auch zu "Kompromissen und Mittelmäßigkeit". In dem Zusammenhang warnte der Papst vor einer Überbewertung der sexuellen Anziehung. Diese sei "ein Geschenk Gottes", solle aber nur den Weg zu einer tiefen und treuen personalen Beziehung bereiten. Was "Liebe" genannt werde, sei oft "bestenfalls ein Abglanz".
Ein Versprechen lebenslanger Treue sei nicht möglich "auf der Basis guten Willens oder der Hoffnung, dass es schon funktionieren wird", sagte der Papst. Die "Berufung zum ehelichen Leben" verlange eine genaue Entscheidung hinsichtlich der Qualität der Beziehung und eine Zeit der Verlobung, um sie zu überprüfen. Ohne Gott lasse sich ein Leben in Liebe und Treue nicht durchhalten, sagte Franziskus.