Die Ermordung eines Priesters sei eine erneute Demonstration von Gewalt, die im Namen von Religionen verübt werden "und damit die Grundsätze jeder Religion verletzen", stellte das Dialogzentrum KAICIID klar.
Die Ermordung eines Priesters sei eine erneute Demonstration von Gewalt, die im Namen von Religionen verübt werden "und damit die Grundsätze jeder Religion verletzen", stellte das Dialogzentrum KAICIID klar.
KAICIID bekundet nach jüngster Anschlagserie mit unschuldigen Opfern "sinnloser Gewalttaten" tiefes Mitgefühl - Antwort müsse sein, Frieden und Dialog zu fördern
Das Wiener König-Abdullah-Dialogzentrum (KAICIID) hat den "brutalen Mord" von Islamisten an einem französischem Priester während eines Gottesdienstes scharf verurteilt. In einer Stellungnahme des KAICIID-Verwaltungsrates, dem Vertreter der fünf Religionen Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus angehören, wird den Opfern der Anschläge in Saint-Etienne-du-Rouvray am Dienstag, 27. Juli 2017, in Frankreich, aber auch jenen der vorangegangenen Bluttaten in Würzburg und Ansbach sowie in Kabul "tiefes Mitgefühl" bekundet. "Unsere beste Verteidigung gegen gewaltsamen Extremismus ist es, Vorurteile aufzugeben, Wut und Hass den Rücken zuzukehren und Frieden und Dialog zu fördern", heißt es in der Stellungnahme vom Mittwoch.
Die Terroristen richteten ihre Anschläge gegen Menschen, "die anders sind als ihre Peiniger". Die Ermordung eines Priesters in der Normandie, "eines religiösen Predigers, der sein Leben seinem Glauben und der Gemeinschaft gewidmet hatte", sei eine erneute Demonstration von Gewalt, die im Namen von Religionen verübt werden "und damit die Grundsätze jeder Religion verletzen", stellte das Dialogzentrum klar.
Zu den weltweit zahlreichen Anschlagserien in den letzten Wochen äußerte das KAICIID die bange Frage: "Wenn diese schrecklichen Taten immer wieder geschehen, wie können wir dann nicht dem Zynismus und der Angst vor unseren Nachbarn verfallen?" Doch wenn Angst und Feindseligkeit gegen andere zugelassen werden, habe das böse Folgen für das soziale Leben insgesamt: "Wenn wir die gesellschaftlichen Unterschiede nicht durch Dialog ausgleichen können, verpassen wir die Chance auf eine friedliche Zukunft." In Zeiten, wo "sturer Hass" die Gemeinschaft zu spalten suche, müsse an Werte erinnert werden, die Menschen zusammenführen: Das KAICIID nannte hier Mitgefühl, Barmherzigkeit und Güte.
KAICIID ist eine zwischenstaatliche Organisation, die den Dialog zwischen verschiedenen religiösen und kulturellen Gruppen sowie Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung fördern soll. Dem Missbrauch der Religion entgegenzuwirken ist dabei ausdrückliches Ziel. Dem multireligiösen Vorstand gehören als Vertreter der Weltreligionen folgende Persönlichkeiten an: Swami Agnisvesh (Delhi), Hamad Al-Majed (Riad), Bischof Miguel Ayuso (Vatikan), Metropolit Emmanuel Adamakis (Paris), Sayyed Ataollah Mohajerani (Teheran), Kosho Niwano (Tokio), Erzdiözesansekretär Mark Poulson (Canterbury), Rabbi David Rosen (Jerusalem) und Mohammad Sammak (Beirut).
König-Abdullah-Dialogzentrum (KAICIID)