Gemeinsam mit seinem Weggefährten Msgr. Otto Mauer leistete Strobl ab der Verfolgungszeit unter dem NS-Regime Pionierarbeit für den Aufbau der katholischen Hochschulseelsorge in Österreich.
Gemeinsam mit seinem Weggefährten Msgr. Otto Mauer leistete Strobl ab der Verfolgungszeit unter dem NS-Regime Pionierarbeit für den Aufbau der katholischen Hochschulseelsorge in Österreich.
Vor 30 Jahren verstorbener Wiener Hochschulseelsorger war eine der markantesten Priesterpersönlichkeiten der Nachkriegsjahrzehnte.
Die katholische Kirche gedenkt in den kommenden Wochen des vor 30 Jahren, am 21. August 1984, verstorbenen Prälaten Karl Strobl. Der Wiener Hochschulseelsorger gehörte zur geistigen Avantgarde der katholischen Kirche in Österreich und war eine der markantesten Persönlichkeiten der Wiederaufbaugeneration. Gemeinsam mit seinem Weggefährten Msgr. Otto Mauer leistete Strobl ab der Verfolgungszeit unter dem NS-Regime Pionierarbeit für den Aufbau der katholischen Hochschulseelsorge in Österreich. Generationen von Studenten wurden von der geistigen Weite wie auch der tiefen Gläubigkeit und Kirchenverbundenheit des gebürtigen Weinviertlers geprägt.
Das dreifache Gedenken zum 30. Todestag Strobls beginnt am 31. August um 9.00 Uhr mit einem feierlichen Gedenkgottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Bründl im niederösterreichischen Poysdorf. Die Messe, der ein Besuch am Grab Strobls in Poysdorf folgt, wird der als früherer Hochschulseelsorger von Strobl geprägte Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari feiern.
Der Frage nach den Prinzipien einer zeitgemäßen Hochschulseelsorge ist am 1. Oktober um 17.00 Uhr das Symposion "Denken oder Glauben?" im Wiener Otto-Mauer-Zentrum gewidmet. Auf Einladung des Katholischen Akademikerverbandes Wien und des Vereins "Freunde der Katholischen Hochschulgemeinde Wien" wird dabei der Innsbrucker Pastoraltheologe Christian Bauer das Hauptreferat halten.
Ebenfalls im Gedenken an Prälat Strobl findet schließlich am 9. Oktober (19 Uhr) die Monatsmesse des "Forums Zeit und Glaube" (Kath. Akademikerverband Wien) in der Wiener Deutschordenskirche statt.
Karl Strobl wurde 1908 in Wilhelmsdorf bei Poysdorf als Sohn eines Weinbauern geboren. Er wurde 1931 in Wien zum Priester geweiht und 1938 zum Leiter der Studentenseelsorge in Wien berufen - eine Aufgabe, die er bis 1969 innehatte. Während des Zweiten Weltkriegs bildete er in der Peterskirche einen Kreis des geistigen Widerstands gegen den Nationalsozialismus.
Das von Strobl entwickelte Modell der "Hochschulgemeinde" bewährte sich nach 1945 in allen österreichischen Hochschulstädten. Ein bleibendes sichtbares Erbe schuf Strobl hier mit dem Haus in der Wiener Ebendorferstraße ("Edith-Stein-Haus"), das er in der Nachkriegszeit erworben hatte, um seine Vision eines studentischen Wohn- und Begegnungsortes zu verwirklichen.
Strobl zählte zu den Gründern der Katholischen Hochschuljugend Österreichs, der (nicht mehr bestehenden) Zeitschrift "Wort und Wahrheit" und des "Forums St. Stephan", das sich das Gespräch zwischen Wissenschaft, Kunst und Kultur zu Anliegen gemacht hat. Als Erbe von Msgr. Otto Mauer gab er den entscheidenden Anstoß zur Gründung des "Otto-Mauer-Fonds" und zur Stiftung des "Otto-Mauer-Preises", der bedeutendsten Auszeichnung österreichischer Nachwuchskünstler.
Als langjähriger geistlicher Assistent der Katholischen Aktion Österreichs prägte er auch entscheidend die Katholikentage seiner Zeit mit, insbesondere den Katholikentag 1974 (Motto: "Lasst euch mit Gott versöhnen"). Bis zu seinem Tod 1984 war Strobl zudem geistlicher Assistent des Wiener Katholischen Akademikerverbandes.
Edith-Stein-Haus
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