Mit einem "Requiem der Einheit" hat Paris am Sonntagabend, 15. November 2015 in der Kathedrale Notre-Dame der Opfer der Terroranschläge gedacht.
Mit einem "Requiem der Einheit" hat Paris am Sonntagabend, 15. November 2015 in der Kathedrale Notre-Dame der Opfer der Terroranschläge gedacht.
Kardinal Vingt-Trois bei Gottesdienst in der Kathedrale Notre-Dame: "Unsere Werte, die wir verteidigen, sind angegriffen".
Mit einem "Requiem der Einheit" hat Paris am Sonntagabend, 15. November 2015 in der Kathedrale Notre-Dame der Opfer der Terroranschläge gedacht. Land und Stadt befänden sich seit mehr als 48 Stunden in einer Ausnahmesituation, sagte der Pariser Kardinal Andre Vingt-Trois im Beisein zahlreicher hoher Politiker. Jetzt gehe es auch darum, für die Verletzten zu beten und das Leid der Angehörigen zu teilen. "Für unsere Stadt, für unser Land ist es bei so einer schweren Tat wichtig, Solidarität zu entwickeln", so Vingt-Trois. Diese können auf dem Weg des Leidens helfen.
Vor dem Beginn der Messe läutete in Notre-Dame und vielen Kirchen landesweit die Totenglocke für die mittlerweile 132 Menschen, die durch die Attentate ums Leben kamen. In Notre-Dame war ein Teil des Altarraums in den Farben der französischen Nationalfrage - Blau, Weiß und Rot - erleuchtet.
Der Kardinal sagte, die tragischen Ereignisse an dem "schwarzen Freitag" hätten das Land erschüttert. "Unsere Werte, die wir verteidigen, sind angegriffen", so Vingt-Trois. Man müsse sich die Frage stellen, wie sich junge Menschen in der Gesellschaft so entwickeln können, dass sie sich für Fanatismus interessierten. Soziale Exklusion und Schwierigkeiten bei der Integration spielten dabei eine Rolle.
Es gebe keine Antwort auf die barbarischen Taten. "Für den Hass und die Morde gibt es keine rationalen Erklärungen", so der Kardinal. Wichtig sei es nun, Vertrauen in die Zukunft zu schaffen, Vertrauen für den Weg des Lebens und für die Geschichte der Welt.
Der Messe wohnten Vertreter der Regierung teil, so etwa der Präsident der Nationalversammlung Claude Bartolone (PS), aber auch die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo (PS). Während des Gottesdienstes ließ eine Orgelimprovisation die Nationalhymne anklingen, die Marseillaise. Einzelne Kirchenbesucher trugen kleine Nationalflaggen.
Der Vatikanbotschafter in Frankreich, Erzbischof Luigi Ventura, übermittelte die Anteilnahme von Papst Franziskus. Der Papst bete für die betroffenen Familien. Er sei in Gedanken bei dem französischen Volk und rief sie zu Frieden und Solidarität auf.