Österreichische Caritas-Mitarbeiter verteilen Lebensmittelpakete im Flüchtlingscamp in Idomeni. Eine der Helferinnen ist Michaela Sieger.
Österreichische Caritas-Mitarbeiter verteilen Lebensmittelpakete im Flüchtlingscamp in Idomeni. Eine der Helferinnen ist Michaela Sieger.
Rund 1.000 Personen kommen täglich zur griechisch-mazedonischen Grenze, österreichische Caritas verteilt Lebensmittelpakete.
Die angespannte Situation an der Grenze zwischen Mazedonien und Griechenland dauert auch am Freitag, 4. März 2016 weiterhin an: Alleine in der Nacht von Donnerstag auf Freitag sind rund 1.000 Menschen im Flüchtlingscamp in Idomeni angekommen. Pro Tag lässt Mazedonien zwischen 100 und 500 Flüchtlinge ins Land, "bei einem Gesamtstand von 12.000 Personen im Lager ist das aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein", berichtet Caritas-Mitarbeiterin Michaela Sieger am Freitag gegenüber "Kathpress".
Seit Vormittag verteilen österreichische Caritas-Mitarbeiter Lebensmittelpakete im Flüchtlingscamp in Idomeni. "Seither haben wir rund 6.000 Pakete ausgegeben und die Schlange reißt nicht ab", beschreibt Sieger die Situation. Angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen wird die Caritas Österreich in den kommenden Tagen ihr Nothilfepaket für Griechenland "deutlich aufstocken und auch auf die griechische Bevölkerung ausweiten, um hier Konflikten vorzubeugen", kündigt die Caritas-Mitarbeiterin an.
Täglich wächst die Zeltstadt an der Grenze zu Mazedonien. Die 1.600 offiziellen Plätze sind längst belegt, der Rest der Flüchtlinge übernachtet in selbst mitgebrachten Zelten oder unter freiem Himmel. Abhilfe sollen nun in der Nähe von Idomeni neu errichtete Zeltstädte schaffen. Das Angebot werde von den Flüchtlingen aber nur zögerlich angenommen. "Jeder will direkt an der Grenze bleiben", weiß Sieger.
Die Stimmung im Lager beschreibt die Caritas-Mitarbeiterin weiterhin als "angespannt", täglich komme es zu kleinen Protesten. "Flüchtlinge versammeln sich, halten Plakate hoch und skandieren 'open the borders'". Zu gewalttätigen Auseinandersetzungen war es in den letzten Tagen aber nicht gekommen. Wahrzunehmen sei auch eine "große Ratlosigkeit. Es sickern kaum Informationen durch. Das schlägt sich auf das Gemüt vieler Flüchtlinge."
Die Caritas bittet weiterhin um Spenden für die Flüchtlingshilfe am Balkan. (Spendenkonto bei der PSK, BIC: BAWAATWW; IBAN: AT92 6000 0000 0770 0004)
Caritas Österreich:
Caritas der Erzdiözese Wien:
Für allgemeine Fragen zu Asylrecht, Integration und Hilfsangeboten:
www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/asyl-integration/beratung-fuer-asylwerberinnen/
Flüchtlingshilfe der Erzdiözese Wien