"Ich persönlich kann mir einfach nicht vorstellen, dass unsere Toten nicht mehr leben. Dann wäre dieses Leben die letzte Gelegenheit", unterstreicht Kardinal Christoph Schönborn.
"Ich persönlich kann mir einfach nicht vorstellen, dass unsere Toten nicht mehr leben. Dann wäre dieses Leben die letzte Gelegenheit", unterstreicht Kardinal Christoph Schönborn.
„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung "Heute", am Freitag, 3. November 2017.
Was kommt danach? Der Tod ist uns allen sicher. Viele sind dieser Tage auf die Friedhöfe gegangen, zu den Gräbern ihrer Lieben. Jedes Grab erinnert uns daran dass auch wir einmal sterben werden. Wir können diesen Gedanken verdrängen. Wir können so tun, als würde es uns nicht betreffen. Woody Allen sagt das auf witzige Weise: „Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich will nur nicht da sein, wenn er kommt“.
Wie wird mein Tod kommen? Plötzlich, sanft, schmerzlich? Einsam und verlassen, oder liebevoll umgeben und begleitet? Wer nie an das eigene Sterben denkt, dem geht etwas im Leben verloren. Es macht schon etwas aus im Leben, ob mit dem Tod alles aus ist. Ich persönlich kann mir einfach nicht vorstellen, dass unsere Toten nicht mehr leben. Dann wäre dieses Leben die letzte Gelegenheit.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, wie das Leben nach dem Tod aussieht. Wir machen uns Bilder davon, und wissen doch, dass es nur Bilder sind. Trotzdem habe ich die feste Hoffnung, dass nach dem Tod das ewige Leben auf uns wartet. Dann wird Gott alle Tränen trocknen. Leid und Tod wird es nicht mehr geben. Der Tod wird das Tor zum Leben sein.
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