Antworten von Kardinal Christoph Schönborn in der Tageszeitung HEUTE 1.März 2024
Heute ist der Welttag der Komplimente. Was es alles gibt! Erfunden wurde er in Holland. Daraus wurde, an jedem 1. März, ein neuer Welttag. Die Idee dahinter: Es soll ein möglichst positiver Tag sein. Dazu genügt es oft, zu seinem Mitmenschen einmal bewusst nett zu sein. Eine freundliche Geste, ein liebes Wort, ein Zeichen der Anerkennung oder der Aufmerksamkeit, zum Beispiel durch ein Kompliment.
Was macht ein Kompliment aus? Es muss vor allem ehrlich sein. „Das steht dir gut!“, oder: „Das hast du gut gemacht!“ – solche Worte von Freunden oder Kollegen, vom Partner oder der Partnerin hört jeder gern. Komplimente können aber auch unpassend sein, übergriffig, verletzend. Das passiert vor allem, wenn sie nicht ernst gemeint sind, oberflächlich oder peinlich wirken. Trotzdem: Besser ein nettes Wort als die vielen kleinen boshaften, spöttischen, ironischen, sarkastischen Worte, die uns nur allzu leicht herausrutschen und die das Klima vergiften. Wir schulden einander einen höflichen Umgang. Das Kompliment ist so etwas wie das Kleingeld der Herzlichkeit. Grobheiten sind das Gegenteil davon. Wie gut tut uns ein echtes Kompliment! Nicht nur heute, am 1. März!