Wiener Erzbischof und andere religiöse Proponenten antworteten in "News" auf Frage, was sie hoffnungsvoll stimmt.
Für Kardinal Christoph Schönborn, gibt jedes neugeborene Kind Anlass zu Hoffnung. Das legte der Wiener Erzbischof gegenüber dem Magazin "News" (aktuelle Ausgabe) dar. "Es gibt die wunderbaren Grundkonstanten des Lebens, die nicht wanken. Menschen werden auch in Zukunft geboren werden", beantwortete der Kirchenmann die Frage, was ihm persönlich Hoffnung für die Zukunft gebe. "Wer es in Händen hält, erfährt etwas vom Wunder des Lebens. Vom Wunder einer guten Welt, die Gott geschaffen hat", so Schönborn.
"Eine andere sichere Grundkonstante ist der Tod", betonte der Kardinal. Wunderbar sei es, "wenn man über Schmerz und Trauer hinaus hoffen kann, dass er nicht das letzte Wort ist, sondern Vollendung des Lebens und Durchgang zum ewigen Leben danach".
"Mag wanken die Erde mit all ihren Bewohnern, ich selber habe ihre Säulen fest gegründet", zitierte Schönborn Psalm 75 aus dem Alten Testament. Ihm helfe dieser Gedanke. Schönborn: "Hinter allen Wunden der Welt auch die Wunder der Welt sehen - das schenkt mir unverwüstliche Zuversicht."
Neben Kardinal Schönborn erklärten Prominente, Politiker und religiöse Würdenträger, u.a. der evangelische Bischof Michael Chalupka, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch und Ümit Vural, Präsident der Islamischen Islamischen Glaubensgemeinschaft, gegenüber "News", was sie zum Jahresbeginn hoffnungsvoll stimme.
Für den lutherischen Bischof Chalupka, sind es "Menschen, die der Welt dienen", die ihm Hoffnung machten. "Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen", zitierte Chalupka den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der 1945 von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde.
Konkrete Hoffnung gäben ihm "die jungen Menschen, die sich gegen die Klimakatastrophe stemmen", aber auch die "Frauen und Männer in Israel und Palästina, die sich wider alle Logik des Krieges für ein Zusammenleben und letztlich für Versöhnung einsetzen", ebenso wie alle, "die Tag für Tag im Einsatz sind in der Pflege, in der Betreuung, für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft", so Chalupka.
"Hoffnung ist gerade jetzt, angesichts von Krieg und terroristischer Bedrohung, von hoher Inflation und gesellschaftlichen Spannungen, ein kategorischer Imperativ", schrieb IKG-Präsident Oskar Deutsch. "Meine größte Hoffnung ist, dass diese aus Israel entführten Menschen befreit werden", so Deutsch. Er gebe auch die Hoffnung nicht auf, dass noch mehr Mitglieder der internationalen Gemeinschaft den Druck auf die Terroristen erhöhen. Die Befreiung der Geiseln und das Ende der Terrorherrschaft im Gazastreifen werde auch die unschuldigen Palästinenser befreien, zeigte Deutsch sich überzeugt.
Ebenso hoffe er auf "noch mehr Engagement gegen Antisemitismus in Österreich". Trotz der steigenden Zahl an Übergriffen und Drohungen sei ihm "die Solidarität, die die jüdische Gemeinde aus weiten Teilen der Bevölkerung erfährt, ein Hoffnungsschimmer".
Für IGGÖ-Präsident Ümit Vural ist Hoffnung "das Fundament eines ausgewogenen Lebens" und somit "ein beständiger Antrieb, auch in schweren Zeiten positiv zu denken". Konkrete Quellen der Hoffnung seien für ihn die Fähigkeit der Menschen zur Veränderung und Solidarität. "Die Bereitschaft, aus Erfahrungen zu lernen, und kleine Taten der Menschlichkeit stärken die Zuversicht." Musliminnen und Muslime fänden Hoffnung in der Barmherzigkeit Gottes und glauben, dass positive Veränderungen selbst in herausfordernden Zeiten möglich seien.