Papst Franziskus beim Angelus am Sonntag, 27. Mai 2018 auf dem römischen Petersplatz.
Papst Franziskus beim Angelus am Sonntag, 27. Mai 2018 auf dem römischen Petersplatz.
Papst bei Angelusgebet am Dreifaltigkeitssonntag auf dem Petersplatz.
Papst Franziskus hat bei seinem traditionellen Mittagsgebet am Sonntag, 27. Mai 2018 mit den Menschen auf dem Petersplatz für Frieden in Afrika gebetet. Dabei erinnerte er an die italienische Ordensfrau Leonella Sgorbati, die am 17. September 2006 in Somalia von Terroristen erschossen worden war und am Samstag seliggesprochen wurde. Ihr Leben für das Evangelium und die Armen sowie ihr Märtyrertod seien ein Zeichen der Hoffnung für den Kontinent.
Leonella Sgorbati, geboren 1940, stammte aus der Gegend von Piacenza und trat 1963 in einen Missionsorden ein. Sie war hauptsächlich in Kenia tätig, plante aber, in Somalias Hauptstadt Mogadischu eine Kinderklinik zu errichten. Ende August 2013 war das Seligsprechungsverfahren für sie eröffnet worden.
In einer Betrachtung zum Dreifaltigkeitssonntag, den die katholische Kirche am Sonntag feierte, erläuterte Franziskus außerdem den christlichen Glauben an einen dreifaltigen Gott. Christen glauben nicht eine ferne, indifferente Einheit, sondern an die Liebe, an Gott, der mit den Menschen geht, sagte der Papst. "Wir glauben an die Liebe, die das Universum geschaffen hat, die sich ein Volk erwählt hat und selber Mensch geworden ist, die gestorben und auferstanden ist und die als Heiliger Geist alles verwandelt und zur Vollkommenheit führt."
Gott gehe mit den Menschen und erfülle sie mit Freude. Daher sei Freude "so etwas wie die erste Sprache der Christen", sagte Franziskus. Mit dieser Freude müssten Christen auch die ihnen von Christus übertragene Aufgabe übernehmen, das Evangelium zu verkünden.
Dazu gehöre aber auch, dass ein Christ kein Einzelgänger sein könne. Der Christ gehöre zu einem Volk, das Gott formt. "Man kann nicht Christen sein ohne diese Zugehörigkeit und Gemeinschaft", so der Papst.
In seiner kurzen Ansprache bat Franziskus zudem um Trost und Beistand für schwer kranke Menschen. Zum "Tag des Trostes", der am Sonntag in Italien begangen wird, betonte der Papst, Schwerkranke bräuchten nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Solidarität und zärtliche Zuwendung.