Papst Franziskus hat das Weltkriegsgedenken mit einem Ruf nach Abrüstung verbunden.
Papst Franziskus hat das Weltkriegsgedenken mit einem Ruf nach Abrüstung verbunden.
Franziskus bei Angelusgebet am Petersplatz. „Lasst uns in Frieden investieren, nicht in Krieg".
Papst Franziskus hat das Weltkriegsgedenken mit einem Ruf nach Abrüstung verbunden. "Wir sagen mit Nachdruck: Lasst uns in Frieden investieren, nicht in den Krieg", sagte das Kirchenoberhaupt am Sonntag, 11. November 2018 auf dem Petersplatz. Wie in anderen Kirchen weltweit auch läuteten im Petersdom um 13.30 Uhr die Glocken läuten, um an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren zu erinnern.
Noch immer überzögen Kriege viele Regionen der Welt mit Blut, beklagte der Papst vor Tausenden Besuchern beim Mittagsgebet. "Es scheint so, als ob wir nicht lernen." Das Kapitel des Ersten Weltkriegs sei "für alle eine ernste Mahnung, die Kultur des Krieges zurückzuweisen und jedes legitime Mittel zu suchen, um den Konflikten ein Ende zu setzen". Weiter erinnerte Franziskus an seinen Vorgänger Benedikt XV. (1914-1922). Dieser hatte sich wiederholt gegen den Krieg gewandt und ihn 1917 in einem Brief an die beteiligten Nationen als "sinnloses Morden" verurteilt.
Als Sinnbild für eine Friedenskultur verwies Franziskus auf den heiligen Martin von Tours (um 316/317-397), dessen Gedenktag ebenfalls am 11. November begangen wird. Wie dieser Bischof der Legende nach seinen Mantel mit einem Bettler geteilt habe, weise als "Geste menschlicher Solidarität" den Weg zum Friedensaufbau.
Christen dürfen sich bei guten Werken nach Worten des Papstes nicht von Kalkül leiten lassen. In seinem Mittagsgebet warnte er davor, "Gesten der Selbstlosigkeit zu verbuchen". Gottes Bilanzen fielen anders aus als die des Menschen: "Er misst nicht die Quantität, sondern die Qualität, prüft das Herz und schaut auf die Reinheit der Absichten", sagt der Papst auf dem Petersplatz. Auch bei Gebet und Nächstenliebe müsse man sich von "Ritualismus und Formalismus" fernhalten.