Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 28. November 2018.
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch, 28. November 2018.
Dekalog sei "ein Verlangen nach Liebe, Freude, Frieden, Großherzigkeit, Wohlwollen, Güte und Treue". Franziskus bei Generalaudienz im Vatikan.
Die Zehn Gebote sind für Christen weniger als Verbote denn als Einladung zum Guten zu verstehen. Dies sagte Papst Franziskus zum Abschluss seiner Katechesenreihe über die Zehn Gebote bei der Generalaudienz am Mittwoch, 28. November 2018 im Vatikan. "In Christus, und nur durch ihn, ist der Dekalog nicht mehr Verurteilung", so der Papst. Vielmehr zeige sich darin "ein Verlangen nach Liebe, Freude, Frieden, Großherzigkeit, Wohlwollen, Güte und Treue".
Bereits im Alten Testament werde deutlich, dass Gott den Menschen zuerst viel mehr geschenkt habe, als er dann in den Zehn Geboten von ihnen verlangt, betonte der Papst. Während die dort verurteilten schädlichen Verlangen den Menschen ruinieren, lege Gottes Geist den Menschen neue Verlangen in ein erneuertes Herz. So werde auch deutlich, dass Jesus nicht gekommen sei, das jüdische Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen.
Unter den Besuchern der Generalaudienz begrüßte der Papst eigens eine größere Gruppe aus Litauen. Dabei erinnerte er an seine Reise in das baltische Land Ende September sowie an das 70-jährige Bestehen des litauischen Päpstlichen Priesterkollegs St. Kasimir.
In seiner Begrüßung polnischer Pilger dankte Franziskus besonders den Organisatoren einer Ausstellung in Rom, die am Dienstag eröffnet wurde und an das Schicksal einer jüdischen Familie im Zweiten Weltkrieg erinnert. Die Familie Ulm sei "von deutschen Nazis erschossen worden, weil sie Juden geholfen und sie versteckt habe".