Papst Franziskus beim Angelusgebet am 2. Dezember am römischen Petersplatz.
Papst Franziskus beim Angelusgebet am 2. Dezember am römischen Petersplatz.
Franziskus bei Mittagsgebet auf dem Petersplatz. "Herr, vergib denen, die Krieg führen, die Waffen machen, um sich zu vernichten, und bekehre ihr Herz".
Zum Beginn des Advent hat Papst Franziskus für Syrien gebetet und eine Kerze für den Frieden entzündet. Der Advent sei eine Zeit der Hoffnung, betonte er beim Mittagsgebet am Sonntag, 2. Dezember 2018 auf dem Petersplatz. Wörtlich sagte Franziskus: "Herr, vergib denen, die Krieg führen, die Waffen machen, um sich zu vernichten, und bekehre ihr Herz."
Der Papst schloss sich damit einer Initiative des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" an, nach der syrische Kinder und Gläubige in aller Welt am Sonntagmittag eine Kerze anzünden sollten, um ein Zeichen gegen den seit fast acht Jahren währenden Krieg in Syrien zu setzen. Franziskus sagte, es seien "kleinen Flammen der Hoffnung", die das Dunkel des Krieges vertreiben sollten.
Zugleich rief er zur Hilfe für Christen im Nahen Osten auf. Sie müssten als "Zeugen der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Versöhnung" in der Region bleiben können. Auch mit Blick auf andere Konfliktregionen betete der Papst, Gott solle "jedes Gewissen anrühren für ein aufrichtiges Engagement für den Frieden".
Der Papst wandte sich außerdem gegen einen egozentrischen Lebensstil und die Hektik der Feiertage: "Dies ist die Zeit, dass wir unser Herz öffnen und uns konkret fragen, wie und für wen wir leben", sagte Franziskus. Wer an Weihnachten nur an Konsum und Geschenke denke, verpasse Jesus. Auch Christen drohten zu verweltlichen und ihre Identität zu verlieren, so der Papst.
Papst Franziskus hat im Advent zu einer Haltung gegen Angst und Negativität aufgerufen. Gegen die Angst vor dem Anderen, vor Gewalt, Ablehnung oder Scheitern setze die beginnende Vorbereitungszeit auf Weihnachten eine Botschaft der Hoffnung, sagte das Kirchenoberhaupt am Samstag, 1. Dezember vor mehreren Tausend Pilgern im Vatikan. Dies verlange auch die Bereitschaft, eigene Pläne zu ändern.
Den Advent zu leben bedeute, "für das Unbekannte zu optieren und das gute Durcheinander Gottes und seiner Propheten zu akzeptieren", sagte der Papst. Christen sollten nicht "von Erwartungen leben, die sich vielleicht nicht erfüllen, aber in Erwartung". Gott bringe immer etwas Neues.
Das christliche Warten geschehe nicht mit den Händen im Schoß, sondern aktiv in der Nächstenliebe. "Wir sind nicht uns selbst überlassen, wir sind nicht allein. Wir sind heimgesucht, schon jetzt", sagte Franziskus.