Das letzte Treffen findet statt, wenn die mehrjährige Umsetzung der Ergebnisse der Weltsynoden von 2023 und 2024 in den Ortskirchen abgeschlossen ist.
Die Vorbereitungen für die erste universale Kirchenversammlung im Vatikan haben eine weitere entscheidende Etappe erreicht. Der XVI. Ordentliche Rat der Bischofssynode hat das zuständige Synodensekretariat in Rom offiziell damit beauftragt, die Versammlung für das Jahr 2028 auszuarbeiten. Das Treffen, welches als Schlusspunkt der mehrjährigen Umsetzungsphase der Weltsynode gilt, wird voraussichtlich Hunderte von Bischöfen, Priestern und Laien aus aller Welt im Vatikan zusammenführen.
Zuvor reflektierten die Mitglieder des Rates die jüngsten Begegnungen zwischen den nationalen Synodenteams und Papst Leo XIV. Diese dialogischen Treffen, insbesondere die Audienz des Papstes am 24. Oktober, wurden als bedeutende Schritte auf dem Weg zur Verwirklichung des synodalen Projekts gewürdigtDer Papst selbst hatte sich an jene 2.000 Katholiken gewandt, die sich für eine aktivere Teilhabe aller Gläubigen in der Kirche engagieren. Bei diesem Treffen in der Audienzhalle forderte er die Gläubigen zu mutigem Handeln auf: Die Kirche habe eine Stimme, die man erheben müsse, um die Welt zu verändern und sie zu einem besseren Ort zu machen.
In seinen jüngsten Predigten entfaltete Papst Leo XIV. seine Lehre zur Synodalität. Er unterstrich, dass die Gemeinschaft der Kirche ein Wunder sei, das «vom Heiligen Geist erzeugt und gehütet» werde. Die Kirche dürfe niemals «von sich selbst aufgebläht» sein, sondern müsse sich stets «herabbeugen, um die Füße der Menschheit zu waschen».
Für den Papst leiten sich die Aufgaben kirchlicher Partizipationsgremien aus dem Wesen der Kirche selbst ab: Sie sei keine bloße religiöse Institution und identifiziere sich nicht nur mit der Hierarchie. Das Primat liege in der geistlichen Dimension, die alle Gläubigen als Kinder Gottes und Geschwister verbinde. Daher gelte in der Kirche eine klare Maxime: Niemand sei zum Befehlen berufen, sondern alle zum Dienen. Niemand dürfe die eigenen Ideen durchsetzen, sondern alle müssten einander zuhören; die Wahrheit werde nicht besessen, sondern müsse demütig und vor allem gemeinsam gesucht werden. Der Pontifex mahnte, die Gemeinschaft dürfe nicht in ein ausschließendes oder urteilendes Gebilde abdriften, das sich auf Hierarchien beruft, um Macht auszuüben oder Räume zu besetzen. Stattdessen müsse die Kirche ein gastfreundlicher Ort für alle sein.
Der Synodale Rat identifizierte im Anschluss an die Beratungen konkrete Prioritäten für die kommenden Jahre. An vorderster Stelle stehen die Fortbildung im synodalen Denken sowie die Notwendigkeit, das «Hören auf das Volk Gottes» direkt mit seelsorgerischen und praktischen Entscheidungen zu verbinden. Gleichzeitig müsse die Kirche stärker auf unterschiedliche kulturelle Prägungen achten und besonders jene Gläubigen in den Blick nehmen, die den synodalen Prozessen mit Ängsten oder Enttäuschungen begegnen.
Im Hinblick auf die umstrittene Frage einer stärkeren Beteiligung von Frauen in der Kirche verwies Papst Leo XIV. zwar auf die existierenden kulturellen Unterschiede in der Weltkirche. Zugleich lenkte er den Blick jedoch auf konkrete Beispiele, etwa peruanische Ordensfrauen, die in priesterlosen Gebieten Taufen und katholische Trauungen spenden. Für den Papst liegt die Schwierigkeit oft in der kulturellen Akzeptanz: Er äußerte die Ansicht, dass das Problem nicht im Mangel an Möglichkeiten liege, sondern in den kulturellen Widerständen, die verhindern, dass Frauen Rollen ausübten, die ihnen sehr wohl zustehen könnten.
Generell riet der Papst zur Geduld im Umgang mit Widerständen gegen den Reformprozess. Nicht alle Gläubigen könnten das gleiche Tempo halten. Er betonte, dass umfassende Aus- und Weiterbildung in Schulen, Priesterseminaren und für Laien Priorität haben müsse, um die Angst und das Unwissen zu beseitigen, aus denen sich Widerstand häufig speise.
Das Sekretariat erhielt nun den Auftrag, einen «praktikablen Vorschlag» zu erarbeiten, der all diese Bedürfnisse und Themen integriert, um die gesamte Weltkirche auf die Ziele der Kirchlichen Versammlung von 2028 zu fokussieren. Die inhaltliche Ausgestaltung und die Definition der Beschlusskompetenzen der Versammlung, die noch unter Papst Franziskus beschlossen wurde, obliegen letztendlich Papst Leo XIV.